27.06.2008 - 26.07.2008
Die 1937 geborenen Künstler Anna und Bernhard Blume haben das Genre der inszenierten Fotografie wesentlich erweitert und zählen international zu deren renommierten Vertretern. In ihren häufig vielteiligen, großformatigen und schwarz-weißen Fotoserien erzählt das Künstlerpaar inszenierte Zeitabläufe, deren Protagonisten sie selbst sind. Die Szenen sind oft reduziert, verfremdet und vor allem komisch: Ordnung und Chaos scheinen sich gegenseitig zu bedingen, Rollenbilder und Konventionen stecken in jedem Ding, konditionieren Verhaltensweisen und fordern zum Widerstand heraus. Dabei sind Performance, Malerei und Fotografie in den zeitdiagnostischen Werken von Anna und Bernhard Blume stets eng miteinander verwoben. Deformation und Metaphorik, subjektive Wahrnehmung und kollektive Regelwerke werden thematisiert und berühren damit auch die Frage, ob die Grenzen des Sichtbaren auch die Grenzen der Erfahrung setzen.
Begleitend zur Einzelausstellung >Reine Vernunft< im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin, präsentiert die Schau in der Buchmann Galerie einen Einblick in die ironisch-philosophische Strategie des Künstlerpaares, die der Erhöhung des Künstlers seine Rolle als Repräsentant eines kleinbürgerlichen Milieus kritisch entgegengesetzt. Gezeigt wird eine exklusive Auswahl großformatiger Fotografien aus der Werkgruppe >Reine Vernunft< sowie eine Auswahl des von den Künstlern gestalteten Porzellans.