03.05.2008 - 26.07.2008
Die vier grossformatigen Fotos in der Ausstellung (je 180 cm x 225 cm) sind die ersten Arbeiten, die jetzt neu in London entstanden sind. Aufgenommen in den Strassen von London sind die Motive von einer indexikalischen Uneindeutigkeit, die typisch ist für den fotografischen Ansatz der Künstlerin. Die atmosphärische Unschärfe wird verstärkt durch die Bildbearbeitung mit schwarz- weissen horizontalen Streifen, die an Gedächtnis - und Erinnerungsbilder denken lässt. Die semantische Aufladung dieser cinematografischen Sequenz erzeugt einen sehr verdichteten Assoziationsraum.
Bereits im Titel der Ausstellung "Tomorrow was yesterday" wird deutlich, dass sich die Künstlerin in diesen Arbeiten mit der Relativität von Zeitwahrnehmung beschäftigt hat, insbesondere in Hinblick auf das fotografische und filmische Bild. Doch wohnt diesen "Zeit-Bildern" auch eine poetische Dimension inne, wo sich die Ebenen des Realen, des Symbolischen und des Imaginären zu überlagern scheinen.
Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich die Künstlerin mit den Zwischenraum von bewegtem und unbewegtem Bild. In ihren Fotoserien und Videos verwischen sich die Grenzen von filmischer Erfahrung und fotografischem Moment. Mediale, formale und inhaltliche Schnittstellen interessieren die Künstlerin im Hinblick darauf, wie sie die Frage nach der Repräsentation und der Relativität des Sichtbaren formulieren und so etablierte Blickordnungen unterlaufen. Es wird die Frage danach aufgeworfen, was "Realität" ist, ob und wie sie abbildbar ist und wie wir Wirklichkeit wahrnehmen.