Unruhe. Bewegung. Metamorphose. - Die Werke von Sean Dawson wirken konstant in einer eigentümlichen Kombination aus festgehaltenem Moment und unbereche nbarer Diffusion ihrer Elemente.
Fotografien aus dem Architektur- und Modebereich bilden das Ausgangsmaterial von Sean Dawsons Bildkompositionen, die er in einem vielschichtigen Prozess manipuliert und verfremdet. Überdies fließt die während des Arbeitsverlaufs gehörte Musik von Black Metal bis Avantgarde Electronica in die Bilder ein. Sie lässt sich in den dynamischen Schwüngen und Faltungen wiederfinden - ebenso ergeben Teile der Musiktitel den Bildtitel.
Sean Dawson erschafft quasi-bionische, miteinander verstrickte Stränge und Formen in unbekannten Zeiträumen. Der sprichwörtliche Schwung, mit dem Sean Dawson seine Schlingen um- und ineinander zischen lässt, verläuft unberechenbar bis chaotisch, aber nie durch Kohärenzverlust.
Dabei bleibt der Hintergrund seiner Arbeiten dem Beobachter verschlossen: Die Heterotextualität der Bilder lässt keine gewohnte räumliche Orientierung zu, die Formen ihrer Elemente wirken vertraut und doch fremd. Gleichzeitig erzeugt die episodenhafte Betrachtung einzelner Bildausschnitte wiederum neue Raum- und Formverhältnisse.
Sean Dawsons Werken gelingt es visuelle Gewohnheiten zu hinterfragen, den Schaffensprozess an sich zu thematisieren und dadurch die Entstehung des Bildes gewissermaßen einzufrieren. Das Zusammenspiel von Raum und Materie erzeugt in Sean Dawsons Gemälden eine Tiefe, die ihn gleichsam zum Schöpfer eines abstrakten Illusionismus werden lässt.