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Galerie Barbara Weiss


Kohlfurter Str. 41/43
10999 Berlin
Tel.: 030 262 42 84
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Öffnungszeiten:

Di-Sa 11.00-18.00 Uhr

vertretene Künstler

Ayse Erkmen

Ayse Erkmen: Doppelhaushälfte

04.09.2010 - 30.10.2010
Ayse Erkmen setzt sich in ihrer Ausstellung Doppelhaushälfte, wie in vielen vorhergegangenen Projekten, mit der räumlichen Situation und der architektonischen Begebenheit des Ausstellungsortes auseinander. Ihre Herangehensweise beschreibt die Künstlerin wie folgt: „Indem ich den Ort sehe, indem ich im Raum bin. Durch Erforschung und den Versuch, einen Raum zu verstehen. Indem ich aus dem Raum, auf und unter den Raum sehe, seine Temperatur spüre.“ Der Titel Doppelhaushälfte suggeriert einerseits, dass es zwei identische Teile gibt, die zusammengesetzt ein Ganzes bilden und weist andererseits auf eine Teilung dieser beiden Hälften hin, die oft nicht nur räumliche Dimensionen besitzt. Im Empfangsbereich der Galerie zeigt die Künstlerin neun Emaille-Skulpturen in leuchtenden Farben, die nebeneinander, zum Teil sehr dicht, an der Wand montiert sind. Die abstrakt geformten Objekte erinnern an frühere Werke der Künstlerin, wie die aus Aluminiumverbund ausgeschnittenen farbigen flachen Skulpturen Gemütliche Ecken, die Ayse Erkmen 2009 anlässlich des Steirischen Herbst in Graz im öffentlichen Raum gegen Laternen, Straßenschilder und Bäume lehnte. Diese Objekte verleiten den Betrachter dazu, in ihnen Konturen bestimmter Gegenstände oder bewusst gewählte Ausschnitte oder Negativformen zu sehen. Würde man probieren, die Skulpturen wie Puzzleteile zusammenzufügen, würden sie jedoch nicht ineinander passen. Im Hauptraum der Galerie wird es stiller. Ein weißer Tanzboden mit ausgeschnittenen Flächen liegt aufgerollt diagonal im Raum. Diese Skulptur mit dem Titel sixtyfive percent, 2010, scheint von ihrer Länge her gerade noch in den Ausstellungsraum hineinzupassen. Das in das Tanzbodenmaterial geschnittene Geflecht geometrischer Formen gibt den Grundriss der Galerieräume in der ersten Etage wieder. Ayse Erkmen fügt die räumliche Struktur der oberen Hälfte der Galerie in die untere hinein; füllt eine Haushälfte mit einer anderen aus. Dabei führt die Künstlerin das Aufgreifen von Raumplänen und -maßen von Ausstellungsflächen weiter, wie sie es beispielsweise in ihren Rauminstallationen Half of, 1999 (Galerie Deux, Tokyo) oder Half of Each, 2005 (Akademie der Künste, Berlin) getan hat. Die Ausstellung schließt im Seitenraum mit dem Film heart and círcles, den Ayse Erkmen 2009 für Ihre Ausstellung am Centre dÂ’art contemporain dÂ’Ivry – le Crédac entwickelte. Nach den ruhigen, unbeweglichen, geometrischen Formen der vorherigen Räume projiziert die Künstlerin hier animierte abstrakte farbige Kreise und Herzen, die sich immer wieder überlappen. Diese Symbole imitieren die verschiedenen Elemente des Logos des Centre dÂ’art contemporain dÂ’Ivry – le Crédac, die die Künstlerin bei ihrer Erkundung über die Institution auf deren Website vorgefunden hat. Die international renommierte Künstlerin Ayse Erkmen überzeugt seit drei Jahrzehnten mit einem klaren, unaufdringlichen Werk, das den Beobachter anregt, Objekte, Räume, Umgebungen, aber auch soziale Strukturen aus einer anderen Perspektive zu sehen. Seit 2008 waren Ausstellungen der Künstlerin unter anderem im Hamburger Bahnhof, Berlin, im K21, Düsseldorf, und in der Yapi Kredi Art Gallery, Istanbul, zu sehen. Im September 2010 wird ein neues Projekt von ihr am Witte de With, Rotterdam, eröffnet.

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