30.04.2011 - 04.06.2011
In seinen Malereien zerlegt Przemek Matecki (geboren 1976, lebt in Warschau) das klassische Genre des Portraits in seine Bestandteile, und nähert sich dabei in drastischen Schritten dem der Unähnlichkeit und visuellen Mehrdeutigkeit an, die in diesem Feld sonst so sorgsam verborgen wird. Die Konfrontationen ist das zentrale Medium von Mateckis Arbeit. In ihren Anordnungen stellt er sich altmeisterlicher Techniken und Vorlagen, wie in diesem Fall denjenigen Rembrandts, Cézannes oder Delacroixs. Hierbei setzt er ebenso drastische Intensivierungen des Materials, der Farbe, der Staffelei und ihrer Ergänzung und Erweiterung durch Alltagsmüll ein, wie auch Fetzen derjenigen Bilderwelt der Massenkultur, deren Schönheitsideale letztendlich auch keiner anderen Tradition als der der Malerei selbst entstammen. Für seine zweite Ausstellung bei carlier | gebauer hat Matecki diese bild- und farbgewaltigen Zerlegungen der Malerei in einem weiteren Punkt konzentriert, indem er auch die eigene Rolle, die des Malers, des Ausnahmesubjekts der Kreativität, zur Disposition stellt. Für seine neue Ausstellung kollaborierte er mit Freunden. Vor Originalen setzen sie gemeinsam auf der Leinwand neue Originale zusammen, Wiederholungen der Vorlagen, Übermalungen, Collagen und Eingriffe. Immer handelt die Konfrontation auch von der Kollaboration, den Repliken des Gegenübers, dem Erbe dass sich in den Oberflächen abzeichnet. In ihr eröffnen sich neue Zusammenhänge, Dimensionen des Erbes ebenso wie dessen konkreter Negation.
