Sahar Zukerman wurde 1985 in England geboren und wuchs in Tel Aviv auf. Seit 2009 lebt er in Berlin, wo er 2013 an der Universität der Künste bei Leiko Ikemura seinen Meisterschülerabschluss machte. Er widmet sich hauptsächlich der Malerei, beschäftigt sich aber auch mit dem Themenfeld digitaler Darstellungsformen. So hat er für den Raum im Erdgeschoss der Galerie ein großformatiges Tableau geschaffen, in dem er klassische malerische Techniken mit digitalen Gestaltungs- und Visualisierungsprozessen verbindet und das in einem aufwendigen Lentikulardruckverfahren hergestellt wurde. Durch eine bestimmte Anordnung von Prismen verändert und verschiebt sich das Motiv je nach Betrachterstandpunkt.
Mit dem Ausstellungstitel „Dystopian Recess" spielt Zukerman auf das Thema an, das den geheimnisvoll und verwunschen wirkenden Motiven seiner Bilder zugrunde liegt. Die Dystopie, das seit einiger Zeit wieder massiv um sich greifende Manipulationsinstrument aus Verschwörungstheorien, Bedrohungsszenarien und Irrationalem, wird hier in vielschichtigen Bildwelten veranschaulicht. So setzen sich die Arbeiten aus Elementen der Mythologie und des kollektiven Gedächtnisses ebenso wie Trickfilmfiguren und Kriegsschauplätzen zusammen. Die Arbeiten beziehen sich aufgrund der Herkunft des Künstlers stark auf die jüdische Kultur, lassen sich jedoch auch im globalen Zusammenhang lesen: Geschichte, Religion und Mystik werden zum Auf- und Ausbau irrationaler Machtstrukturen instrumentalisiert.