Für die aktuelle Ausstellung reflektor distortion in der Galerie EIGEN + ART Berlin hat Carsten Nicolai eine raumbezogene Installation mit dem gleichnamigen Titel entwickelt.
Carsten Nicolai setzt sich auch in diesem Werk mit dem Thema von Störungen, Zufälligkeiten und sich selbst organisierenden Strukturen auseinander. Wie schon in vorangegangenen Arbeiten, wie beispielsweise der Serie milch (2000) oder wellenwanne lfo (2012) versteht er die Installation als Experiment oder Labor, das Spiegelungen, Störungen und Interferenzen einer Oberfläche aufgreift und damit einen Hinweis auf das Entstehen kreativer Prozesse gibt.
reflektor distortion besteht aus drei Hauptelementen und generiert drei Zustände einer Spiegelung: Spiegel, Bild und Abbild. Durch das Rotieren der Wasserschale entsteht ein natürlicher Parabolspiegel. Ein Lautsprecher mit tiefen Soundfrequenzen versetzt das Wasser in Bewegung. Die Wasseroberfläche wird verzerrt und moduliert und generiert so dem Betrachter ein gestörtes Spiegelbild. Die Spiegeloberfläche ist das Medium, das die Realität als verzerrte Reflexion offenbart und hier stellt sich dem Betrachter die Frage nach der Wahrnehmung von Realität und danach wie Realität wahrgenommen wird.