14.01.2012 - 14.04.2012
Sven Braun (*1968 in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, lebt und arbeitet in Leipzig) studierte Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Prof. Arno Rink. In seinen neuen Arbeiten treten menschliche Figuren und gegenständliche Objekte in den Vordergrund seiner vielschichtigen Malerei, die von einem hintergründigen Spiel mit dem Trompe lÂ’Oeil beherrscht wird. Nicht nur motivisch, sondern auch in Bezug auf Bedeutungen, Sehgewohnheiten und theoretische Kategorien hinterfragt er dabei die Beziehung von Bild und Abbild, Schein und Sein.
Daniel Lezama (* 1968 in Mexiko-Stadt, lebt und arbeitet in Mexiko-Stadt) gehört zu den renommiertesten zeitgenössischen Künstlern Mexikos. Seine surrealen Gemälde verknüpfen Motive der mexikanischen Mythologie und Geschichte mit Momenten aus den Reiseberichten berühmter Völkerkundler und Entdecker aus dem 19. Jahrhundert. Dabei erschafft er eine inoffizielle Geschichte Mexikos, die er mit einer Fülle von Allegorien und poetischen Metaphern anhand von Schlüsselszenen aus der Landesgeschichte sowie aus seiner eigenen Biografie erzählt.
Marcel Odenbach (* 1953 in Köln, seit 2010 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, lebt und arbeitet in Köln) gehört zu den international anerkanntesten Videokünstlern Deutschlands. Odenbachs Werk steht dabei paradigmatisch für eine kontinuierliche Kritik an gesellschaftlichen und insbesondere deutschen Verhältnissen, für die er meist literarisch oder sprichwörtlich klingende Titel findet, und die er zu installativen Collagen aus Film, Foto und Texten kombiniert.
Die Videoskulptur "Niemand ist mehr dort, wo er anfing" nimmt Bezug auf Odenbachs erste Ausstellung in der Galerie EIGEN + ART im Jahr 1990 und beschäftigt sich mit den Umbrüchen der Wendezeit, die er bei Besuchen in Leipzig selbst miterlebte.
Cornelia Parker (*1956 in Cheshire, lebt und arbeitet in London), thematisiert in ihren Installationen und Fotoarbeiten aus hyper-ästhetischen und gar idyllischen Momentaufnahmen zugleich kulturelle und geschichtliche Gewalt. Die Bullet Drawings in der Ausstellung POSITIONS bestehen aus Pistolenkugeln, die Parker geschmolzen und zu Bleidraht gezogen hat. Hinter ihrer minimalistischen Fassade verbergen die filigranen Muster, die aus der Entfernung wie feine Bleistiftzeichnungen erscheinen, ihren eigentlich gewaltsamen Ursprung und visualisieren die Kugel und ihren Weg auf der Schusslinie in ein und demselben Moment.
Kai Schiemenz (*1966 in Erfurt, lebt und arbeitet in Berlin und New York) beschäftigt sich in raumfüllenden Installationen und baugebundenen Arbeiten mit der Funktion und den vorgegebenen Parametern von Architektur, die er einerseits nutzt und gleichsam leicht verschiebt. In der Galerie EIGEN + ART wird der Ausgangsraum von Schiemenz so gespiegelt, dass ein neuer Raum entsteht. Dieser neue Raum scheint sich in sich selbst nicht optisch, sondern räumlich zu brechen und setzt der Frage nach der disziplinierenden Funktion der Architektur etwas gegenüber, das unabhängig seinen eigenen Regeln folgt.