16.04.2009 - 27.06.2009
Mit den Künstlern Andreas Amrhein, Elvira Bach, Tom Fleischhauer, Rainer Gross, Katrin Kampmann, Wanda Pratschke, Kaya Theiss und anderen.
Tiere sind von jeher beliebtes Motiv in der bildenden Kunst. Ihre bildliche Darstellung kann mythische und religiöse Züge tragen, ist gleichfalls Zeugnis der handwerklichen Meisterschaft des Künstlers. Im 20. Jahrhundert ist das Tier weniger niedliches Objekt denn Medium mythischer An-verwandlung oder Symbol des Animalischen. Der Mensch bleibt dabei jeweils der Bezugspunkt: Alles, was im Tier gesehen wird, stellt sich jeweils aus menschlicher Perspektive dar.
Für die Ausstellung im Frankfurter Kunstkabinett haben Künstler und Künstlerinnen der Galerie Werke geliefert, die sich dem Tier als Motiv widmen.
Während sich der in Berlin lebende Künstler Tom Fleischhauer in die Natur begibt, dabei das Grün durch helldunkle Grauabstufungen ersetzt und sich damit dem Thema der Wahrnehmung widmet, reflektiert Katrin Kampmann, ebenfalls in Berlin lebend, über das Malen, wenn sie einen Dalmatiner inmitten gesprühter oder mit dem Pinsel gemalter Farbflecken erscheinen lässt. Rainer Gross (New York) nutzt das Bildnis eines Mädchens mit Hund, um Realismus und Abstraktion, Farbe und auflösende Form in ein Gleichgewicht zu bringen.
Der ebenfalls in Berlin ansässige Andreas Amrhein nutzt alte oder aktuelle Figuren aus den großen Porzellanmanufakturen und versetzt sie in konturenbestimmte monochrome Räume. Mit leichter Ironie wird hier einem Schoßhund der (Film-)Titel „Stranger than Paradise“ beigegeben. Menschelnd kommen die Möpse von Kaya Theiss daher. Ihr steinerweichender Blick aus dem Rettungsring heraus lässt begreifen, warum diese Hunderasse gerade jetzt zu einer Art Modehund wurde.
Das Tier als Motiv klassischer Bildhauerei zeigen die Werke von Wanda Pratschke. Die in Frankfurt jüngst anlässlich ihres 70. Geburtstages geehrte Künstlerin zeigt einen Ziegenbock und eine Kuh. Die Symbolkraft des Tieres nutzt Elvira Bach, deren Einzelausstellung mit neuen schwarzweißen Bildern im Kunstkabinett gerade zu Ende ging. Die Katze wird hier als Kindheitsremeniszens verwendet, die Schlange steht durch ihre Fähigkeit zur Häutung für Erneuerung.