17.04.2009 - 20.06.2009
Der belgische Künstler Peter Buggenhout (*1963 in Dendermonde) hinterfragt den Status der zeitgenössischen Skulptur mittels ungewöhnlicher Materialien: Staub, Abfall, Tierblut, Haare und Eingweide. Die Grundstrukturen seiner Skulpturen sind aus Abfallmaterialien zusammengefügt und changieren zwischen unbeschreibbarem apokalyptischen Chaos und fein ziselierten Strukturen, die an chinesische Philosophensteine erinnern. Dabei verweisen die Arbeiten auf nichts anderes als sich selbst.
In seiner Serie „The Blind Leading the Blind“, benannt nach dem berühmten Bild von Pieter Bruegel, überdeckt Buggenhout diese Formen mit einer dicken Schicht aus Hausstaub, die anschließend aufwändig fixiert wird. Seine Serie „Gorgo“, ausladende Wandskulpturen, entsteht auf der Basis von Textilien, Farben, Tierblut und Haaren. Der Titel ist dem Medusa-Mythos entnommen. Eine dritte Serie, „Mount Ventoux“, aufgebaut aus Epoxydharz und Stahl, überzieht Buggenhout mit Tierhäuten. Der Titel verdankt sich dem Dichter Petrarca, der, im Begriff die ganze sichtbare Welt zu katalogisieren, den Berg unmittelbar vor seinen Augen übersah.
Bei seiner Materialauswahl schließt Peter Buggenhout ästhetische Kriterien weitgehend aus. Auf eine spezifische Form zielt der Werkprozess dabei nicht. Vielmehr werden wertlose Materialien – der Künstler spricht von „abject things“ – solange aufgehäuft, bis sich ein Grad an Abstraktheit einstellt, der jeglichen symbolischen Kontext völlig ausschließt.
Die erste Einzelausstellung in Deutschland präsentiert einen Querschnitt durch das gesamte Oeuvre.