Das Aargauer Kunsthaus würdigt das eigenständige Schaffen des Künstlers Hans Schärer (1927 – 1997) mit einer Einzelausstellung. Mit dieser Schau knüpft das Aargauer Kunsthaus an eine kontinuierliche Ausstellungsgeschichte dieser herausragenden Position innerhalb der Schweizer Kunst an. Die Aktualität seines Arbeitens wird in der thematischen Vernetzung zweier, in den 1960er- bis1980er-Jahren entstandenen Werkserien sichtbar: den Madonnen und den erotischen Aquarellen. Die radikalen, pastosen Gemälde mit eingearbeiteten Schlüsseln, Zähnen, Steinen oder Haaren stehen der Verspieltheit und Fabulierlust der erotischen Aquarelle gegenüber. Parallel entstanden, verhandeln die Werkreihen das erotisch aufgeladene Bild der Frau versus ihren Status als sakrale Ikone und vermeintlich Heilige. Das Nebeneinander von Sinnlichkeit und religiöser Symbolik, von Irdischem und Entrücktem wirft die Frage auf, welche Vorstellungen wir den dargestellten Körpern zuweisen.