Miriam Cahn (*1949) macht mit expressiven, meist in Schwarz-Weiss gehaltenen Zeichnungen, die unter ganzem Körpereinsatz entstehen, zu Beginn der 1980er-Jahre national und international auf sich aufmerksam. In den 1990er-Jahren wendet sie sich zunehmend der Malerei und der Farbe zu. Wie von innen heraus leuchtend heben sich Tiere, Menschen, Pflanzen und Häuser vom Bildhintergrund ab. Realistische Darstellungen verschmelzen mit skizzenhaften Elementen und Silhouetten verlieren sich geisterhaft im Hintergrund. Ihre Bilder lassen die Betrachterinnen und Betrachter aber immer auch das Abwesende, das nicht Sichtbare, das Unaussprechliche spüren. Sie zeugen von der intensiven und engagierten Auseinandersetzung Miriam Cahns mit existenziellen Fragen, wie gesellschaftlichen und politischen Ereignissen und Zuständen. Die Eigenständigkeit und Aussagekraft ihres Werks machen Miriam Cahn zu einer der wichtigsten Repräsentantinnen der neueren Schweizer Kunst.
Die Einzelausstellung von Miriam Cahn im Aargauer Kunsthaus vereint Werke verschiedener Schaffensperioden mit einer Auswahl an neuen Gemälden und Papierarbeiten. Sie entsteht in Zusammenarbeit mit dem Centre culturel suisse in Paris und wird von einem Künstlerbuch – ein Faksimile eines Skizzenheftes – begleitet.