29.06.2011 - 14.08.2011
Die Kanadier Janet Cardiff und George Bures Miller erhalten den mit 12.000 Euro dotierten Käthe-Kollwitz-Preis 2011. Mit dem Preis würdigt die Akademie der Künste das innovative, Mediengrenzen überschreitende Werk des Künstlerpaares. Der Jury gehören die Mitglieder der Sektion Bildende Kunst Arnold Dreyblatt, Birgit Hein und Wulf Herzogenrath an. Die Jury begründet ihre Wahl mit der "einzigartigen künstlerischen Position", welche die Künstler vertreten: "Cardiff und Miller beschäftigen sich mit einem Raumbegriff, der mit den Mitteln akustischer Wahrnehmung die Illusion unterschiedlicher Realitätsebenen konstruiert und dekonstruiert."
Janet Cardiff (Jg. 1957) und George Bures Miller (Jg.1960) leben in Berlin. Das Künstlerpaar verbindet Video und Klangkunst mit Skulptur und Architektur. Akustische Wahrnehmung und illusionistische Räume werden auf unterschiedlichen Realitätsebenen gegenübergestellt: Die wirklichen Vorgänge von Cardiffs und Millers Geschichten entstehen erst mit dem Kunstwerk in den Köpfen des Besuchers. Betrachter und Zuhörer sind zwischen Traum und Traumata, Erschrecken und Neugierde hin und hergerissen - denn oft passt das, was man sieht, nicht mit dem zusammen, was man hört - oder lässt sich der Klang nicht zu dem imaginierten Ort, an dem man sich befindet, zuordnen.
Die Preisverleihung wird in der Akademie der Künste am Pariser Platz stattfinden. Eine Ausstellung mit einer Auswahl von aktuellen Werken der Künstler schließt daran an.