Akademie der Künste, Foto: Manfred Mayer
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Akademie der Künste (Standort Mitte)

Akademie der Künste, Foto: Andreas Süß
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Akademie der Künste, Foto: Manfred Mayer
Akademie der Künste, Foto: Manfred Mayer

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10117 Berlin
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Haus 11.00-19.00 Uhr

Ich bin kein Romantiker- Der Pianist Wilhelm Kempff 1895-1991

22.11.2008 - 01.02.2009
Nachdem die Akademie der Künste in den vergangenen Jahren sukzessiv den umfangreichen Nachlass des Pianisten und Komponisten Wilhelm Kempff übernommen hat, stellt sie nun in einer Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam Leben und Werk des Künstlers vor. Wilhelm Kempff war ein Musiker, der wie kaum ein anderer Instrumentalsolist im internationalen Musikleben das „deutsche“ Repertoire der klassisch-romantischen Klaviermusik umfassend interpretierte. 1895 in Jüterbog geboren, kam er bereits als Kind nach Potsdam, wo sein Vater als Königlicher Musikdirektor an der Nikolaikirche wirkte. Er studierte an der Berliner Musikhochschule Komposition bei Robert Kahn und Klavier bei Heinrich Barth und begann schon sehr früh zu konzertieren und Schallplatten einzuspielen. Bereits 1924 wurde Kempff zum Direktor der Württembergischen Hochschule für Musik in Stuttgart berufen. Ab 1931 unterrichtete er eine Klavier-Meisterklasse an dem von Leo Kestenberg neugegründeten Deutschen Musikinstitut für Ausländer. Unter der Präsidentschaft von Max Liebermann wurde er 1932 in die damalige Preußische Akademie der Künste gewählt. Die Ausstellung geht auch auf die Weiterführung seiner Karriere nach 1933 ein. Kempffs öffentliche Stellung in Deutschland war nicht unproblematisch. Sein internationaler Ruhm blieb nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere auch in Frankreich und in Japan, ungebrochen. Eine amtliche Lehrtätigkeit nahm er nicht mehr auf, jedoch gab er ab 1957 an seinem Zweitwohnsitz in Positano/Italien kostenlose Beethoven-Interpretationskurse für ausgewählte Meisterschüler. Unter den Studenten befanden sich Idil Biret, Jörg Demus, Justus Frantz, Klaus Hellwig, Gerhard Oppitz, Gitti Pirner, Norman Shetler, Eva Solar und Käthe Wittlich. Die Ausstellung präsentiert Notenautographe von Kompositionen Kempffs, darunter Bühnenwerke, Orchester- und Kammermusik, Lieder und Klaviermusik. Fotografien und Korrespondenzen zeigen nicht nur einen weithin bewunderten Künstler, sondern reflektieren auch zahlreiche persönliche Beziehungen zu Künstlerkollegen. Rezensionen, Programmhefte und biographische Unterlagen dokumentieren Kempffs über 60 Jahre währende Karriere. Verschiedene Hörstationen und Installationen lassen seine Persönlichkeit und seine Musik lebendig werden – sowohl mit autobiographischen Szenen, von Kempff selbst gelesen, als auch mit Kostproben seiner musikalischen Interpretationen. Ein separater Kinobereich bietet außerdem einen Zusammenschnitt von Dokumentaraufnahmen über Kempffs Leben und Arbeiten. Mit der Ausstellung wird auch das Wilhelm-Kempff-Archiv eröffnet. Konzerte, Filme sowie ein Vortrag von Philippe Olivier über Kempffs außergewöhnliche Karriere in Frankreich am 10. Dezember in Berlin begleiten die Ausstellung.

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