26.08.2010 - 12.09.2010
Robert Wilsons Videoinstallation "Dancing in My Mind" ist eine Hommage an die Choreographin und Tänzerin Suzushi Hanayagi (geb. 1928). Ausgebildet in klassischen Stilen des Kabuki und Nô und inspiriert von der Fluxusbewegung kam sie Anfang der 1960er Jahre alleine von Osaka nach New York – auf der Suche nach neuen Impulsen für ihre Kunst, deren poetische Abstraktion sie liebte, deren Formalität sie jedoch als erstarrt empfand. Als Akteurin des Judson Dance wurde sie Mittelpunkt eines avantgardistischen Kreises, kreierte Tanzstücke mit Carla Blank, arbeitete mit Merce Cunningham und Yoko Ono, verfolgte daneben in Japan ihre klassische Karriere weiter. Anfang der 1980er Jahre traf sie Robert Wilson, der in ihr eine kongeniale Partnerin, die Mit-Erfinderin seiner magischen Bewegungssprache fand. Für ihn choreographierte sie bis 1999 u.a. "Alkestis", "Hamletmaschine", "The Knee Plays", "The Forest" und "Dr. Faustus Lights the Lights".
Die Wiederbegegnung mit Suzushi Hanayagi 2008 in einem Heim für Demenzkranke, ihre wortlose Erinnerung an Gesten des Tanzes bewegte Wilson, ihre Kunst gemeinsam mit befreundeten Künstlern in einem dreiteiligen Gedächtnisbild aus Film, Performance und Installation festzuhalten.