Die Bestände der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau sind in den letzten 20 Jahren durch zahlreiche Neuerwerbungen erweitert worden. Dabei wurde dem schon seit der Gründung des Kunstmuseums von seinem ersten Direktor, Dr. Ludwig Grote eingeführten Erwerbungskonzept entsprochen: Neben der Abrundung der Altbestandes und dem Ausgleich von Kriegsverlusten wird auch eine exemplarische Erweiterung der Sammlung bis zur Gegenwart angestrebt. Insgesamt sind nahezu 1000 Werke erworben worden; dabei handelt es sich um gut 100 Gemälde, mehr als 800 Handzeichnungen und Druckgraphiken, sowie um Skulpturen, Künstlerbüchern und Photographien. // Neben Dessauer Künstlern wie Benno Butter, Max Korn und Paul Riess sind auch Werke von überregional bekannten Altmeistern wie Geldorp Gortzius, Abraham de Lust oder Johann Kupetzky oder von namhaften Vertretern der Moderne und Gegenwartskunst, wie z.B. Thomas Demand, HAP Grieshaber oder Cornelia Schleime bei den Neuzugängen zu verzeichnen. Von besonderem Interesse dürften auch drei größere Werkgruppen von in oder bei Dessau geborenen Künstlern handeln, die entweder völlig im Verborgenen gearbeitet haben oder ihre Heimat verlassen haben. Dabei handelt es sich um die Künstler Karl-Heinz Lingner, Franz Markgraf und Erhard Vogel, deren teils spektakuläre Arbeiten als überraschende Neuentdeckung zu werten sind. // Das Spektrum der Ausstellung von Neuerwerbungen reicht somit von Gemälden, Graphiken und Skulpturen des 16. Jahrhundert bis hin zum Werken der jüngsten Vergangenheit. Alte und neue Kunst kann also wirkungsvoll in einen Dialog treten. Die zwischen der Kunst verschiedener Epochen sich ergebende Spannung oder festzustellende Korrespondenzen tragen zu historischer Erkenntnis durch Kunst bei. // Bei den für die Ausstellung zusammengestellten Neuerwerbungen handelt es sich ausschließlich um städtische Ankäufe und um großzügige Schenkungen aus privater Hand, die in den letzten Jahren vermehrt zu verzeichnen sind. Dieses private Engagement soll durch die meist erstmalige Ausstellung ausgewählter Werke gewürdigt und anerkannt werden. Im kommenden Jahr werden voraussichtlich in einem zweiten Teil der Ausstellung die ebenfalls zahlreichen, mit kapitalen Landesmitteln ermöglichten Kunsterwerbungen vorgestellt. // Die Ausstellung wird am Samstag den 28.9.2013, um 18.00 Uhr durch Bürgermeisterin Sabrina Nussbeck eröffnet.