28.10.2009 - 27.03.2011
Als Tondo (lat.) bezeichnet man ein Bild von kreisförmigem Format. Zwei solcher Rundformate findet man im Raum mit flämischer Landschaftsmalerei. Jacob Grimmer (Antwerpen um 1525 - um 1590) malte diese aus der Vogelperspektive gesehene Landschaften, die eine Sommer- und eine Winterszene darstellen. Im gleichen Raum zeigt Almut Glinins "Tondo" dem Betrachter ebenfalls das Bild einer Landschaft: Himmel, Bäume, ein Gebäude. Man entdeckt es gleich nach Betreten des Ausstellungsraumes, im Fenster. Vor das Fenster ist ein mit Künstlerleinwand bespannter Holzrahmen gesetzt. In dieser Fläche gibt es eine runde Öffnung zum Tageslicht. Hier ist ein Hohlzylinder eingebaut, innen mit Spiegelfolie ausgekleidet. In diesem Rohr steht eine wassergefüllte Glaskugel. Reflektion und Spiegelung erzeugen hier ein Bild, das sich mit dem natürlichen Licht, mit Wetter, Tages- und Jahreszeit ändert. Im Herbst erschien wie durch Zauberhand ein Bild der neben dem Schloß Georgium gelegenen Parklandschaft mit dem Blumengartenhaus. Im Winter ließ die vereiste Fensterscheibe ein abstraktes Lichtbild entstehen. Almut Glinin thematisiert hier den Zusammenhang von Bild und Wirklichkeit, von Innen- und Außenraum, von Museum und Außenwelt.