Durch die enge Beziehung des Fürsten Georg III. von Anhalt zu Luther war Dessau ein besonders wichtiger Ort für die Ausbreitung des Protestantismus und ein Hauptschaffensort von Cranach d.J. Thema der Dessauer Sonderausstellung ist die für die Einführung der Reformation besonders bedeutende ehem. Schlosskirche (Marienkirche) mit ihrem ehemals reichen und programmatischen Bildbestand. Dieser hat sich mit Hauptwerken wie der bedeutenden Dessauer Abendmahltafel und Epitaphien in der Johanniskirche erhalten. Auch Werke anderer anhaltischer Residenzstädte und der bedeutende Bestand an Hauptwerken von Cranach d.Ä. und altdeutscher Malerei aus der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau sowie die qualitätvollen Buchbestände der Georgsbibliothek aus der Anhaltischen Landesbücherei Dessau werden in die Schau einbezogen.Ziel ist es konfessionell bedingte Unterschiede zwischen dem in der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau reich vorhandenen Frühwerk Cranachs d.Ä. und der späteren im Zeichen der Reformation geschehene Entwicklung, die besonders mit Cranach d.J. verbunden wird, hervorzuheben. Die Dessauer Werke werden hierzu durch bedeutende Leihgaben deutscher Museen ergänzt. Diese reichen Bestände erlauben es, den im Zeichen der Reformation von der Wittenberger Werkstatt vollzogenen Wandel der Bildsprache auf höchstem künstlerischen Niveau nachzuvollziehen. Wegen der Sanierung des Schlosses Georgium wird die Ausstellung im Johannbau, der zur Cranachzeit entstandenen Residenz der anhaltischen Fürsten, stattfinden. Die Marienkirche und die Johanniskirche werden didaktisch in die Ausstellung miteinbezogen.