29.01.2010 - 25.04.2010
Der 1894 in Düsseldorf geborene Maler und Bühnenbildner Egon Wilden schuf binnen eines Jahrzehnts ein umfangreiches OEuvre von erstaunlicher Sensibilität und Kraft, das ganz im Zeichen des Spätexpressionismus der 1920er Jahre steht. Dieses bislang nur wenig bekannte Werk erfuhr jüngst eine gründliche Aufarbeitung, nachdem der umfangreiche Nachlass zu großen Teilen in den Besitz des Kunstmuseums Ahlen gelangte und dort eine aufregende Spurensuche auslöste: Neben der unmittelbaren Begegnung mit seinem malerischen Werk, einer sorgfältigen Inventarisierung und wissenschaftlichen Erarbeitung eines Werkverzeichnisses, ermöglichten neu aufgefundene Briefe, die Egon Wilden zwischen 1919 und 1930 an seine Frau, die Schauspielerin Hedwig Sparrer, schrieb, einen packenden Einblick in sein Leben und seine Zeit.
Zwischen Atelier und Bühne:
Egon Wilden 1894 – 1931
Ausstellungsdauer:
29. Januar – 25. April 2010
Eröffnung: Do, 28.01.2010, 18.00 Uhr
Der 1894 in Düsseldorf geborene Maler und Bühnenbildner Egon Wilden schuf binnen eines Jahrzehnts ein umfangreiches OEuvre von erstaunlicher Sensibilität und Kraft, das ganz im Zeichen des Spätexpressionismus der 1920er Jahre steht. Dieses bislang nur wenig bekannte Werk erfuhr jüngst eine gründliche Aufarbeitung, nachdem der umfangreiche Nachlass zu großen Teilen in den Besitz des Kunstmuseums Ahlen gelangte und dort eine aufregende Spurensuche auslöste: Neben der unmittelbaren Begegnung mit seinem malerischen Werk, einer sorgfältigen Inventarisierung und wissenschaftlichen Erarbeitung eines Werkverzeichnisses, ermöglichten neu aufgefundene Briefe, die Egon Wilden zwischen 1919 und 1930 an seine Frau, die Schauspielerin Hedwig Sparrer, schrieb, einen packenden Einblick in sein Leben und seine Zeit.
Egon Wilden,
Unwetter am Rhein, o. J., Aquarell, 17 x 27 cm, Privatbesitz
In den zwanziger Jahren war Egon Wilden ein gefragter und innovativer Bühnenbildner, der sich im Kontext einer modernen Theaterästhetik von einer expressionistisch flächenhaften Stilisierung zu räumlich-architektonischen Bühnenbauten bewegte, die reale Orte zu bunten geometrischen Zeichen abstrahieren. In der Spielzeit 1919/20 gehörte er zum Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses, das sich unter der Leitung von Louise Dumont und Gustav Lindemann zu einem der modernsten Theater in Deutschland entwickelte. Später erhielt er Engagements in Herne, Gera, Hagen, Barmen-Elberfeld (Wuppertal) sowie in Köln und war insgesamt an nahezu 200 Inszenierungen beteiligt..
Daneben gilt es einen Künstler zu entdecken, dessen schöpferische Leistung vor allem in der Aquarellmalerei und im Pastell anschaulich wird. Seine zumeist kleinformatigen Blätter zeichnen sich durch leuchtende Transparenz, expressive Farbintensität und subtile Lichtführung aus. Thematisch stehen die menschliche Figur, die Landschaft sowie religiöse Motive im Zentrum. Als Rheinischer Expressionist der zweiten Generation – Egon Wilden studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie unter anderen bei Heinrich Nauen – experimentierte er zeitweise mit einer konstruktiven, abstrakten Bildsprache. Der Bezug zum Gegenstand und die Auseinandersetzung mit der Natur blieben für Wilden jedoch bis zu seinem frühen Tod entscheidend.
Im Januar 1931 bezog Egon Wilden ein Atelier im Stockumer Künstlerhaus in Düsseldorf, um endlich einen lange gewünschten Neuanfang als freier Künstler zu wagen. Schon im Sommer verschlechterte sich sein Gesundheitszustand dramatisch. Während eines Erholungsaufenthaltes bei Freunden in Ahlen verstarb er am 7. September 1931 mit nur 36 Jahren.
Mit rund 120 Arbeiten präsentiert das August Macke Haus sowohl das freikünstlerische wie das bühnenbildnerische Werk von Egon Wilden und lässt den Künstler in einer Lesung aus seinen unveröffentlichten Briefen durch den Schauspieler Severin von Hoensbroech lebendig werden.