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Badischer Kunstverein


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Beate Engl: APPARAT

26.09.2014 - 23.11.2014

In ihrer Einzelausstellung im Lichthof des Badischen Kunstvereins zeigt die Künstlerin Beate Engl verschiedene Arbeiten, die Symbole der Repräsentation und Propaganda thematisieren. Der institutionelle Ausstellungsraum wird in seiner Funktionalität und Ordnung ad absurdum geführt, indem Engl eine große Fahne als spiegelnde Form installiert, die das Umfeld verzerrt zurückwirft. Gleichzeitig ist die Flagge ihrer nationalen Symbolik und somit ihres politischen Inhalts beraubt. Sie ist nun vor allem ein bildhauerischer Eingriff und verstärkt die Hierarchie des Blicks, die der hohe Lichthof mit seiner Balustrade bereits vorgibt.
In dieser zentralen Arbeit der Ausstellung ist Beate Engls Umgang mit Raum signifikant. Sie begreift den öffentlichen und institutionellen Raum in seinem dichten Gefüge aus sozialen, politischen und formalen Einschreibungen als ein rigides System, das es zu hinterfragen und sich künstlerisch anzueignen gilt. Dazu nutzt sie Licht und Audio, aber auch selbst entwickelte Maschinen oder Apparate, die den Ort mit neuer Funktion belegen.
Eine solche Apparatur stellt Engls zweite für die Ausstellung konzipierte Arbeit dar. Mit einem aus Tageslichtprojektor und Spieluhrenmechanik zusammengesetzten Gerät wird ein lochgestanzter Text in den Raum projiziert und zugleich von der Spieluhr vertont. In Anlehnung an die Radio-Oratoren des lettischen Künstlers Gustav Klucis aus den 1920er-Jahren, der Lautsprecher auf einer Tribüne mit Textslogans kombinierte, entwirft Engl ein neues, transportables Objekt des Agitprop, das die Funktion der politischen Rede mit der Nostalgie des Musikautomaten verbindet.
Beate Engl (*1973, Regen) lebt und arbeitet in München. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Olaf Metzel, an der School of the Arts Institute of Chicago und an der Bauhaus Universität Weimar.

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