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Badischer Kunstverein


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Öffnungszeiten:

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Grace Schwindt: Only a Free Individual Can Create a Free Society

26.09.2014 - 23.11.2014

Der Badische Kunstverein zeigt die erste Einzelausstellung der in London lebenden Künstlerin Grace Schwindt in Deutschland. Im Zentrum der Ausstellung steht ihr neuer Film Only a Free Individual Can Create a Free Society, der vom Kunstverein co-produziert wurde. Weitere performative und skulpturale Arbeiten sind in enger Relation zum Film entstanden und wurden für den Kunstverein neu konzipiert.
Grace Schwindt arbeitet vorwiegend in den Medien Film, Performance, Skulptur und Text. In ihren vielschichtigen Arbeiten stellt die Künstlerin die Konstruktion von Geschichte und Erinnerung sowie die Idee von Zeugenschaft in Frage. Welche Rolle spielen Körper, Sprache und Objekte bei der Produktion von Wissen und gesellschaftlichen Verhältnissen?
Ihre Filmsets aus minimalistischer Architektur und ausgewählten Requisiten markieren einen sozialen Raum, in dem jede Bewegung der PerformerInnen ein System oder eine Institution gleichsam repräsentiert, generiert und herausfordert. Die komplexen Choreographien basieren auf präzise ausgearbeiteten Skripts, in denen Sprache, Körper, Kostüme, Kamera, Licht und Sound gleichwertig nebeneinander stehen und jede Geste oder Farbe eine soziale, politische, kulturelle oder ökonomische Implikation erhält.
Für ihren neuen Film Only a Free Individual Can Create a Free Society bezieht sich Grace Schwindt auf Gespräche, die sie in ihrer Kindheit in einem linken Umfeld in Frankfurt am Main erlebte. Der Text, der im Film in verschiedenen Formen auftaucht, basiert auf einem Interview der Künstlerin mit einem politischen Aktivisten, der Teil der Studentenbewegung der 1960er- und 70er-Jahre war. In dieser dichten Erzählung fragt Schwindt nach der Bedeutung von Freiheit, nach den Möglichkeiten ihres Zugangs und was es braucht, um eine freie Gesellschaft zu entwerfen.
Begleitet wird der Film von einer performativen Wandarbeit, in der Schwindt von ihr geführte Interviews auf die Ausstellungswand überträgt. Skulpturen mit Porzellanvasen, die das Interview-Thema „Besitz und Verlust von Gegenständen“ aufgreifen, sind über mehrere Räume der Ausstellung verteilt. Schwindt interessiert, wie Geschichte in Objekten Form annehmen kann und ob sich Existenz eher über Dinge, als über eigene Aktivitäten bestätigt. Eine installative Performance versinnbildlicht die Fragilität des Körpers zwischen Intimität und Isolation, während ein gesprochener Text die Sehnsucht nach Nähe im kapitalistischen System reflektiert.

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