17.09.2008 - 10.11.2008
«Design ist die Einfachheit moderner Technologie und die Kunst der Proportion.» Peter Raacke, 1928 in Hanau geboren und dort als Gold- und Silberschmied ausgebildet, hat als Gestalter von Alltagsgegenständen deutsche Designgeschichte geschrieben. Seine Objekte sind von Funktionalität, Effizienz, einer reduzierten Formensprache und einem hohen Qualitätsanspruch gekennzeichnet. Sie reichen vom Ölofen (1953) mit »kühler Fassadenarchitektur« zum Büromöbelsystem Voko (1955), das als erstes Office-Möbel eine Anordnung am Einzelarbeitsplatz ebenso wie im Großraumbüro erlaubte. Noch bekannter dürfte das Besteck mono-a (1959) sein, mit dem Peter Raacke eine neue Tischkultur begründete. Ebenso der Ulmer Koffer (1966), aus zwei identischen Kunststoffschalen für Tapezierwerkzeug entwickelt, der in Schwarz zum schicken Designerkoffer und in Rot zum Revoluzzerkoffer avancierte. Und natürlich auch das erste Möbelprogramm aus Wellpappe (1966) – strapazierfähig und doch ein Billigprodukt. Nach langer Lehrtätigkeit in Saarbrücken, Kassel, Ulm und Hamburg ist Peter Raacke zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und arbeitet wieder in seinem ursprünglichen Handwerk: »Über Design sind schon so viel Sprüche geklopft worden – ich klopfe lieber silberne Kelche und goldene Schalen.«
Die Ausstellung ist gefördert durch Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung.