GASAG KUNSTPREIS 2016
Andreas Greiner erhält den GASAG Kunstpreis 2016. Unter dem Titel „Agentur des Exponenten“ hat der Künstler für die erste große Halle der Berlinischen Galerie eine Ausstellung entwickelt, die sich mit dem exponentiellen Wachstum, der Identität und Transformation von Lebewesen befasst – darunter so unterschiedliche Wesen wie Mikroorganismen und Masthühner.
Andreas Greiner (*1979) studierte bei Olafur Eliasson an der Universität der Künste, Berlin und ist Absolvent/Meisterschüler des Instituts für Raumexperimente. Die Jury überzeugte seine eigenständige Position, die Fragen zu Individuum und Spezies aufwirft und den anthropozentrischen Blick unserer westlichen Kultur hinterfragt. In seinem Werk befasst er sich mit Phänomenen der Natur- und Geisteswissen-schaften, mit Medizin, Anatomie und Musik.
Für seine Ausstellung in der Berlinischen Galerie entwickelt Greiner eine dreiteilige Rauminstallation, welche die unterschiedlichen Themen seiner Arbeit verbindet. Im Zentrum steht ein monumentales, im 3D-Druckverfahren erzeugtes Skelett eines Masthuhns, das der Gattung ein Denkmal setzt. Die Skulptur Monument für die 308 (2016) erinnert an die Rekonstruktion eines Flugsauriers, der gerade zum Sprung oder Flug ansetzt. In seiner Studie (Porträt) zur Singularität des Tieres, dem zweiten Teil der Ausstellung, befasst sich der Künstler mit Lebewesen, die normalerweise nicht als Individuen wahrgenommen werden, wie zum Beispiel Algen, die einzeln mit einem Elektronenrastermikroskop porträtiert wurden. Im dritten Teil kombiniert Greiner einen selbstspielenden Flügel (Disklavier) mit Filmaufnahmen der rhythmisch pulsierenden Haut von „Leuchtkalmaren“ (Watasenia scintillans). Die Videos wurden als visuelle Partituren an den Komponisten Tyler Friedman weitergegeben, der daraus musikalische Interpretationen entwickelte.