Berlinische Galerie Landesmuseum f�r Moderne Kunst, Fotografie und Architektur (Foto: Nina Straßgütl)
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Berlinische Galerie Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur

Foto: Nina Straßgütl
Foto: Nina Straßgütl
Berlinische Galerie Landesmuseum f�r Moderne Kunst, Fotografie und Architektur (Foto: Nina Straßgütl)
Berlinische Galerie Landesmuseum f�r Moderne Kunst, Fotografie und Architektur (Foto: Nina Straßgütl)

Alte Jakobstr. 124-128
10969 Berlin
Tel.: 030 789 02 600
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi-Mo 10.00-18.00 Uhr

Hilde Weström: Die zerstörte Stadt war meine Chance

26.09.2012 - 25.02.2013
Die Berliner Architektin Hilde Weström feiert am 31. Oktober 2012 ihren 100. Geburtstag. Im Rahmen der Sammlungspräsentation erinnern Zeichnungen, Fotografien und Modelle aus ihrem architektonischen Vorlass in der Berlinischen Galerie, aus Privatbesitz und vom Verborgenen Museum an wesentliche Themen ihres Werks.
Hilde Weström, in Neisse, Oberschlesien geboren, wirkte neben Architekten wie Werner Düttmann, Klaus Müller-Rehm oder Hans Scharoun im Berlin der Nachkriegszeit. Beeinflusst von den Grundsätzen des Neuen Bauens und einer vom Wiederaufbau geprägten Gegenwart hat sie der Stadt einige konzentrierte, klug durchdachte Gebäude hinterlassen.
Studium und erste Berufserfahrungen führten Weström unter anderem nach Berlin, Dresden und Breslau. 1948 wurde sie als eine der ersten Frauen in Deutschland in den "Bund Deutscher Architekten" aufgenommen. Ein Jahr später gründete sie in Berlin ihr eigenes Büro, das sie bis 1981 führte.
Ihr Architekturverständnis dokumentieren zahlreiche, meist überregional ausgerichtete Wettbewerbsentwürfe für zum Beispiel Schulen, kirchliche Einrichtungen und Verwaltungsgebäude. Vorrangig setzte sich Weström jedoch für den Wohnungsbau ein und hier im Besonderen für die Belange der berufstätigen Frau und der Familie. Erste Realisierungen im Sozialen Wohnungsbau führten zu ihrer Berufung als Mitglied im Beirat für Wohnungsgestaltung beim Berliner Senat, wo sie 1953 die Mindestanforderung für Einbauküchen (DIN 18022) entscheidend mit erarbeitete. 1957 wurden ihre Musterentwürfe für ein variables Wohnen in der Sonderausstellung "die stadt von morgen" im Rahmen der Interbau als richtungsweisend vorgestellt. Gemeinsam mit den Innenarchitekturen von Wera Meyer-Waldeck repräsentierten sie die "gute Form" des Deutschen Werkbunds und bedeuteten einen Höhepunkt in der Entwicklung des Wohnens der 1950er Jahre. In der Folgezeit machte sie sich vor allem durch Neubauten im Bereich des privaten Wohnungsbaus und von Sozialeinrichtungen einen Namen. Heute lebt die Architektin in dem nach ihren Plänen 1963-64 erbauten Altenwohnheim „Haus Christophorus“ in Berlin-Tiergarten.

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