Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist das Schaffen von K. H. Hödicke fest mit der Stadt Berlin verknüpft. Der 1938 in Nürnberg geborene Künstler schuf in seiner Wahlheimat von 1957 bis heute ein vielseitiges, gattungsübergreifendes Werk, das mit zahlreichen Gemälden, Skulpturen, Objekten und grafischen Arbeiten in der Sammlung der Berlinischen Galerie repräsentativ vertreten ist. Diese bilden den Grundstock für die erste umfassende Werkschau des Künstlers in Berlin seit zwanzig Jahren, die durch Leihgaben weiterer zentraler Werke komplettiert wird.
In seiner Offenheit gegenüber zahlreichen Medien, die neue Formen von Malerei und Skulptur ebenso umfassen wie Objekte und Film, beeinflusste K. H. Hödicke zahlreiche jüngere Künstlerinnen und Künstler und prägte so nachhaltig die Berliner Kunstszene. Sein Schaffen ist von einem ganz eigenen, hintersinnigen Witz und einer erstaunlichen Vielgestaltigkeit bestimmt, die jedoch niemals zur Beliebigkeit wird. Unter dem Eindruck der Spontaneität und Individualität des Informel entwickelte Hödicke ein sehr persönliches Werk, das zugleich seismographisch Zeitstimmungen und historische Gegebenheiten präzise wiederzugeben vermag.
Die Berlinische Galerie zeigt daraus mehrere zentrale Werkgruppen mit einem Schwerpunkt auf den 1960er und 1970er Jahren. Über allem steht eine große Neugierde und der Drang zur Auseinandersetzung mit der urbanen Umwelt der Großstadt Berlin, deren Reize den Künstler herausfordern.