„You can avoid people but you can’t avoid architecture.” Das Zitat von Monica Bonvicini ist mehr als 20 Jahre alt und bestimmt ihr Werk doch bis heute. Die Auseinandersetzung mit Raum, Macht, Gender und Sexualität zieht sich konsequent durch ihr breitgefächertes Oeuvre, das sich aus Skulpturen, Installationen, Zeichnungen, Fotografien und Videoarbeiten zusammensetzt. Auch in ihrer neuesten Intervention in der Berlinischen Galerie, die parallel zu ihrem Beitrag zur 15. Istanbul Biennale entstanden ist, setzt sich Bonvicini mit der Architektur des Hauses, ihren Nutzungsmöglichkeiten und ihrer Wahrnehmung auseinander.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das Volumen des Raums (3612,54 m³) und das der Künstlerin (0,05 m³). Parallelen und Ungleichgewichte werden damit gedeutet und die Beziehung zwischen Raum und Inhalt ausgelotet. Dabei steht das Volumen der Künstlerin, das sich aus Größe und Gewicht ergibt, stellvertretend für jede*n Besucher*in. Monica Bonvicini hat sich im Laufe ihrer Karriere immer wieder mit den komplexen Beziehungen zwischen physischem und sozialem Raum, seinen historischen, politischen und ökonomischen Implikationen wie auch den Rahmenbedingungen institutioneller Ausstellungsorte auseinandergesetzt. Die Präsentation in der ersten Ausstellungshalle der Berlinischen Galerie besteht aus zwei raumgreifenden Installationen. Sie stellen die bauliche Struktur des Raums und seine Eigenschaft als Ausstellungsort in Frage und bringen ihn an seine funktionalen Grenzen.