28.08.2011 - 02.10.2011
Die nächste Ausstellung des Brandenburgischen Kunstverein Potsdam eröffnet Ende August. Die von Hans-Jürgen Hafner konzipierte Ausstellung fragt nach den Bildern, die wir uns von unserer Geschichte machen - und meint zugleich die Geschichte, die wir uns aus Bildern machen. Ausgehend von einem Pfeiler im Park Sanssouci will die Ausstellung nicht historische Hintergründe aufklären und nach der Wahrheit hinter den Bildern suchen. Die Ausstellung interessiert sich stattdessen dafür, wie wir uns der Wirklichkeit in Bildern nähern, Geschichte bildhaft denken und unsere Zukunftsvisionen bildlich inszenieren - so wie es Karl Friedrich Schinkel Mitte der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts für und mit dem Kronpriznen Friedrich Wilhelm tat, als er einen neuen Masterplan für das Schloss Charlottenhof entwarf.
Hafner und seine Künstler, zu denen auch Schinkel und Friedrich Wilhelm selbst gehören, sieht Potsdam als Stadt der Bildinszenierung und -interpretation. Geschichte wird aus Bildern gedeutet und umgedeutet. Orte werden als Bildarrangements wahrgenommen. Die "Luftschlösser" des preußischen Thronanwärters (so nannte der spätere König seine eigenen Architekturstudien) zählen dazu. Das "Bild und Träger"-Projekt nimmt aber auch den eigenen Standort, die Freundschaftsinsel, ins Visier und nähert sich über die neue historische Mitte der Stadt hinweg Sanssouci. Dabei wird keine Geschichtsausstellung entstehen, sondern eine Versammlung zeitgenössischer Werke, die über ihre eigene Bildhaftigkeit nachdenken und das Denken in Bildern reflektieren - und herausfinden wollen, woraus ein Bild entsteht und was es zusammenhält.