Rückschau halten auf über vier Jahrzehnte künstlerischer Arbeit – der Maler und Grafiker Manfred Neumann hat sich in seinem 75. Lebensjahr viel vorgenommen: gleich zwei Ausstellungen, zunächst auf Burg Beeskow, anschließend im Städtischen Museum Eisenhüttenstadt, werden sich seinem Werk widmen. So wird in Beeskow ab dem 15. Juni 2013 gezeigt, was Manfred Neumann aufgezeichnet hat… mit Bleistift, Kreide, Tusche und Druckfarbe; zu erwarten sind rund dreißig ausgewählte Zeichnungen und Grafiken.
Mit großer Bestimmtheit hat der Frankfurter seine Liebe zu den verschiedenen Techniken und „Rohstoffen“ der Kunst entwickelt. Stets korrespondieren Material und Technik mit der künstlerischen Aussage: Will Manfred Neumann die Psyche eines Menschen offenlegen, zeichnet er mit dem Bleistift äußerst behutsam und feinlinig; überwiegt das spontane Gefühl, ergeben sich lockere Tusche- und Kohlezeichnungen. Bei seinen grafischen Arbeiten wie den Monotypien und Lithografien ist es der Entstehungsprozess, der den Künstler fesselt und in Spannung hält. Anders die Sicht auf die klassischen Sujets selbst – das Porträt, die Landschaft, der Akt, das Stillleben: Manfred Neumann nimmt sie als feste Größen wahr und interpretiert sie immer wieder neu. Gern orientiert er sich am Idealtypus historischer Kunstepochen und misst sich an der Akribie künstlerischer Vorbilder der Renaissance oder auch der Romantik – stets forschend nach dem eigenen Gewinn. Man darf gespannt sein, was er dabei für sich und uns entdeckt hat.