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Burg Beeskow


Frankfurter Str. 23
15848 Beeskow
Tel.: 03366 353 433
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Öffnungszeiten:

Apr-Sep: Di-So 9.00-19.00 Uhr
Okt-Mär: Di-So 11.00-17.00 Uhr

Salons und Musenhöfe beiderseits der Oder

02.11.2013 - 16.02.2014

Wer heute einer Lesung oder einem Konzert lauscht, darf sich durchaus einer 200 Jahre alten Tradition zurechnen. Gemeint ist die Kulturder „freien Geselligkeit“, die um 1800 in Preußen und insbesondere in der Mark Brandenburg ihren Anfang nimmt und bis in die Gegenwart ausstrahlt. Gepflegt wurde sie damals überall dort, wo sich die gebildete Oberschicht traf, in den Salons der Städte und auf den Gutshöfen des flachen Landes. Dass es diese Orte der Geselligkeit vor allem auch beiderseits der Oder gab, führt uns eine Wanderausstellung des Kleist-Museums Frankfurt (Oder) ab dem 2. November 2013 auf Burg Beeskow vor Augen.
Es kam einem gesellschaftlichen Experiment gleich, als zwischen 1770 und 1830, im Schatten großer gesellschaftlicher Umbrüche, Gebildete über Standesgrenzen hinweg zusammenfanden: Adlige und Bürgerliche, Christen und Juden, Frauen und Männer tolerierten einander und übergingen Herkunft, Geschlecht und religiöses Bekenntnis. Zu diesem – dennoch durchaus elitären – Kreis durfte sich zählen, wer Empfindsamkeit und Geist in sich vereinte, wer Bücher las, musizierte, Theater spielte, wissenschaftlich arbeitete und die Natur liebte. Solcherart freie Konversation, wie sie seit der Aufklärung gepflegt wurde, galt als modern, war sie doch kurzweilig und geistreich zugleich. Im Winter begegnete man sich in den Salons von Berlin, Frankfurt (Oder) und Bad Freienwalde; auf „Musenhöfe“ wie Nennhausen, Wiepersdorf, Steinhöfel, Madlitz, Friedersdorf, Kunersdorf, Harnekop, Tamsel/Dąbroszyn, und Ziebingen/Cybinką fuhr man zur Sommerfrische. „Im Freien, von Gemeinem abgewandt, neben Gescheidten zu sein, kann eine Seligkeit sein“ – Rahel Varnhagen von Ense geb. Levin (1771-1833), die große jüdische Salonière aus Berlin, beschrieb in einem ihrer zahlreichen Briefe, was ihre Zeitgenossen empfanden und wonach sie suchten. Hannah Lotte Lund, Kuratorin der Ausstellung, und Anette Handke, Mitarbeiterin des Kleist-Museums Frankfurt (Oder), nahmen Rahels Worte zum Ausgangspunkt einer unterhaltsamen Lesung, die uns die Türen zu den „Salons und Musenhöfen beiderseits der Oder“ aufschließt. Nach Eröffnung der Ausstellung am Sonnabend, dem 2. November 2013, um 15 Uhr in der Burg Beeskow werden beide mit ihrem Programm zu erleben sein.
Die Ausstellung „Salons und Musenhöfe beiderseits der Oder“ ist ein Projekt des Kleist-Museums Frankfurt (Oder) in Zusammenarbeit mit der Stiftung Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), der Stiftung für das Collegium Polonicum in Słubice und der Gemeinde Witnica. Es wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Programms der grenzübergreifenden Zusammenarbeit Polen (Wojewodschaft Lubuskie)-Brandenburg 2007-2013, Small Project Fund und Netzwerkprojektefonds der Euroregion Pro Europa Viadrina kofinanziert.

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