28.09.2007 - 09.12.2007
Einblicke in die Schweizer Privatsammlung Thomas Koerfer.
Der nackte Körper ist eines der ältesten und faszinierendsten Motive in der Kunst. Während Künstler früherer Jahrhunderte bei der Darstellung des unbekleideten Körpers den Konventionen des Idealschönen verpflichtet waren, sprengen sie im 20. Jahrhundert mehr und mehr die traditionellen akademischen Posen – vor allem in der Fotografie ist diese Entwicklung rasant.
Aus klassischen Akten werden Nackte. Der lebensechte Körper wird in der zeitgenössischen Kunst zur Projektionsfläche der künstlerischen Gedanken: Mit seinen Bedürfnissen und Trieben rückt er unmittelbar offen, bisweilen drastisch ins Bild, wird zur Chiffre für das Menschsein an sich.
Mit einer breiten Auswahl von Werken herausragender, internationaler Künstler widmet sich die Ausstellung der Darstellung des nackten Körpers in der zeitgenössischen Fotografie – unter anderem mit Nobuyoshi Araki, Richard Prince, Nan Goldin, Robert Mapplethorpe, Boris Mikhailov, Thomas Ruff und Cindy Sherman.
Im Rahmen des ART FORUM BERLIN präsentiert C/O Berlin die Privatsammlung erstmalig in Deutschland. Anhand von über 150 Fotografien wird ein schonungsloses Panorama des nackten Körpers aufgezeigt - zart und pornografisch, abstoßend und lustvoll.
Der Sammler Thomas Koerfer ist Filmregisseur und -produzent. Ausserdem amtiert er als Präsident des Stiftungsrates des Fotomuseum Winterthur und ist Vorstandsmitglied der Kunsthalle Zürich. 2004 ist ein umfangreiches Buch über seine Sammlung unter dem Titel „Stripped Bare. Der entblößte Körper in der zeitgenössischen Kunst und Fotografie" im Verlag Hatje Cantz erschienen. Zum Thema “Sammeln und Sammlung: Passion und Strategie” findet zur Ausstellung eine Lecture mit Thomas Koerfer und anderen Sammlern bei C/O Berlin statt.