Diese Sonderausstellung im Feldhaus beschäftigt sich mit einem Aspekt, der uns heute selbstverständlich erscheint: mit Bildern im Alltag. Im 18. und 19. Jahrhundert fanden sie sich in jedem Haushalt: Bilderbogen – großformatige Blätter, bedruckt mit bunten Bildern und kurzen Texten. Vorläufer gab es bereits im 15. Jahrhundert. In einer Zeit, in der nur wenige Menschen lesen konnten, kam Bildern als Medium der Information und Belehrung große Bedeutung zu. In jeder größeren Stadt stellten Druckereien einzelne Blätter her, die auf der Vorderseite eine große Abbildung mit einem kurzen erklärenden Text kombinierten. Diese Bilderbogen präsentierten vor allem spektakuläre und politische Ereignisse, von denen die Menschen oft schon durch Erzählungen gehört hatten und die sie nun auch mit eigenen Augen sehen wollten: Kriege und Schlachten, die Krönung eines Herrschers, ein Meteoriteneinschlag oder ein Erdbeben in einer fernen Stadt, Fehlbildungen wie ein Kalb mit mehreren Köpfen oder exotische Tiere wie ein Elefant oder ein Löwe. Daneben bestimmten religiöse Motive und Bogen für Kinder das Angebot.Technische Innovationen, vor allem die Erfindung der Lithografie, ließen die Drucke im Laufe des 19. Jahrhunderts immer preiswerter werden. Die bunten Blätter wurden zum Mitnahmeartikel für jedermann.