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Clemens-Sels-Museum

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Gebt Götter mir Geduld- Kulturgeschichtliches zum Puzzlespiel aus vier Jahrhunderten

08.11.2009 - 28.02.2010
Das Suchen und Zusammensetzen von Teilen zu einem ganzen Bild gehört zu den beliebtesten Spielen. Denn es erfordert Geduld, ein gutes Auge sowie Sinn für Farben und Formen. Und wenn man einmal begonnen hat, dann will man es auch zu Ende bringen, um sich mit dem Erfolg des fertigen Bildes zu belohnen, selbst wenn man immer wieder Zweifel hat, ob nicht doch ein Teil fehlt. Die Beliebtheit zeigt sich auch in der enormen Vielfalt der Spiele und Motive. Zudem gibt es sie nicht nur für jede Altersgruppe, sondern inzwischen ebenso als dreidimensionale Puzzles. Die Wurzeln der Legespiele reichen in die Antike zurück. Hier versuchte man aus geometrischen Formen neue Figuren zu kreieren. Erst im 17. Jahrhundert tauchen die noch heute bekannten Bilderwürfel auf. Ihre Karriere verdanken die Puzzlespiele der Pädagogisierung des Unterrichts. Im 18. Jahrhundert setzten Hauslehrer sie als Lernmittel ein. Auf Holz aufgezogene Landkarten, die an den Ländergrenzen zersägt waren, mussten von den Schülern zusammengefügt werden. Spielerisch wurden so geografische Kenntnisse vermittelt und vertieft. Mit der wichtiger werdenden Frage, wie Kinder richtig zu erziehen und in ihrer Entwicklung zu fördern seien, wuchs der Markt für nützliche Spiele. Bald wurden Puzzles, die zunächst ein Gesellschaftsspiel für Erwachsene waren, auch für Kinder angeboten. Dabei sollten sie nicht nur dem Zeitvertreib dienen. Die unterschiedlichen Motive der Spiele folgten auch dem Ziel, den Kindern z.B. religiöse und moralische Botschaften, historische Kenntnisse oder naturwissenschaftliche Inhalte mit dieser Neugier weckenden Methode näher zu bringen und sozusagen begreifbar zu machen. Heute werden mit diesen Spielen solche Ziele weniger verfolgt. Im Vordergrund steht nun das Trainieren von Kompetenzen wie Geduld und systematisches Denken. Das Puzzlespiel und seine Geschichte sind also von kulturgeschichtlicher Relevanz, denn die Spiele prägten die Alltags-, Freizeit- und Lernkultur. Zudem sind sie ein Spiegel für die gesellschaftliche Normen und Werte. Neben ausgewählten historischen Spielen aus dem eigenem Bestand werden im Wesentlichen die bedeutenden Objekte der Sammlung Bekkering präsentiert.

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