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Clemens-Sels-Museum

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Am Obertor
41460 Neuss
Tel.: 02131 90 41 41
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Sa 11.00-17.00 Uhr
So,Fei 11.00-18.00 Uhr

Szenen aus der fließenden Welt - Meisterwerke des Japanischen Farbholzschnitts aus der Graphischen Sammlung der Universität Trier

02.03.2008 - 25.05.2008
Mit dieser Ausstellung, die das Clemens-Sels-Museum von der Städtischen Galerie in der Reithalle, Paderborn – Schloß Neuhaus, übernimmt, und dem sie begleitenden, umfangreichen Katalog wird erstmals die bisher unveröffentlichte ukiyo-e-Sammlung der Universitätsbibliothek Trier in einer repräsentativen Auswahl von rund 100 Werken vorgestellt. Ukiyo-e heißen die Bilder der fliessenden, vergänglichen Welt, Darstellungen aus dem täglichen Leben, deren bevorzugte Sujets das Theater und seine Schauspieler, weibliche Schönheiten und Genreszenen, das Leben in den Freudenvierteln der großen Städte, Landschaften und Reisestationen, Dämonen und Gespenster waren. Es ist der Eindruck der flüchtigen Gegenwart, den diese Holzschnitte beschwören – und ihn zugleich sinnhaft überhöhen. 1890 schreibt Gustave Geffroy: „Hat man einige Stunden in Betrachtung dieser Blätter verbracht, so hat man das Gefühl, ein fernes Land erforscht zu haben, in dem alle Dinge infolge der europäischen Vorurteile zunächst versponnen oder zumindest von einer widersinnigen Eigenwilligkeit zu sein scheinen. Sobald man jedoch tiefer in die von den Künstlern verwendete, außergewöhnliche Zeichensprache eindringt, erscheinen sie in ihrer vielschichtigen, sowohl großartigen wie intimen Realität. Es ist eine Kunst, die keiner anderen gleicht." Es war gerade dieser ästhetische Reiz des Neuen und Fremden und die besonders eigentümliche bildnerische Ausdrucksform, die auf die französischen Künstler, insbesondere auf die Nabis Bonnard, Vuillard, Denis, Ranson, Vallotton u.a.m. eine immensen Einfluß ausübten und bis weit ins 20. Jahrhundert hineinwirkten. In der Folge der Wirkung auf die europäische Kunst sind zunehmend Sammlungen entstanden, in denen die Kunst des Ukiyo-e als gewichtiges Zeugnis der Weltkultur bewahrt wird. Die ehemals private Kollektion aus Trier, die annähernd 750 Blätter japanischer und chinesischer Herkunft des 17. bis frühen 20. Jahrhunderts umfasst, wurde 1991 für die Universitätsbibliothek angekauft und der am Fach Kunstgeschichte angesiedelten Graphischen Sammlung als Dauerleihgabe übergeben.

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