Der Stuttgarter Künstler Willi Baumeister (1889–1955) gehört zu den wichtigsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit und zu den bedeutendsten Vertretern der abstrakten Malerei. Als Avantgardekünstler, als Professor an der Frankfurter Kunstgewerbeschule und ab 1946 an der Stuttgarter Kunstakademie sowie als maßgeblicher Kunsttheoretiker reichte sein Einfluss weit über die nationalen Grenzen hinaus. Bereits als junger Künstler pflegte Baumeister enge Kontakte zu französischen Kollegen und stellte in Italien, Spanien, Frankreich und in der Schweiz aus. An diese Kontakte konnte Baumeister auch nach dem Zweiten Weltkrieg nahtlos anknüpfen. In der Ausstellung werden Baumeisters internationale Beziehungen mit Galeristen, Sammlern und Kunsthistorikern nachgezeichnet.
Erstmals wird auch seine private Kunstsammlung in Teilen zu sehen sein, die durch den Tausch eigener Werke für die Arbeiten befreundeter Künstler entstand. Sie umfasst unter anderem Gemälde von Wassily Kandinsky, Hans Arp, Fernand Léger und Kasimir Malewitsch. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden zentrale Werkgruppen Willi Baumeisters, beginnend mit seiner konstruktivistischen Phase über die »Mauerbilder« bis hin zu den späten »Montaru«-Bildern und der »Afrika«-Serie. Sie geben einen Überblick über Baumeisters Werkentwicklung und sind zugleich Belege seines internationalen Renommees.
Die Exponate werden durch Archivalien, wie Briefe, Zeitungsartikel und unveröffentlichte Fotografien, ergänzt, welche eindrücklich darstellen, wie stark er im In- und Ausland wahrgenommen wurde. So ergibt sich das facettenreiche Bild eines Künstlers, der vor und nach dem Zweiten Weltkrieg im engen Austausch mit der internationalen Kunstszene stand.