Foto: Uwe Dettmar / Quelle: Deutsches Filminstitut
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Deutsches Filmmuseum

Foto: Uwe Dettmar / Quelle: Deutsches Filminstitut
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Foto: Uwe Dettmar / Quelle: Deutsches Filminstitut
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Schaumainkai 41
60596 Frankfurt/Main
Tel.: 069 961 220 220
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Öffnungszeiten:

Di, Do-So 10.00-18.00 Uhr
Mi 10.00-20.00 Uhr

Jim Rakete 1/8 Sec

24.09.2008 - 04.01.2009
Einführung "Vertraute Fremde" versammelte Jim Rakete für seine Hommage an die klassische, analoge Porträtfotografie, darunter Protagonisten des deutschen Films wie Ulrich Mühe, Martina Gedeck, Jürgen Vogel, Mario Adorf, Tom Tykwer und Fatih Akin. Gänzlich ohne Effekte und ohne digitale Nachbearbeitung hielt der Berliner Fotograf die Augenblicke mit seiner Plattenkamera fest. Für die Ausstellung wurden Fotografien ausgewählt, die für ihn ein Wiedersehen mit Legenden oder erste Begegnungen mit den aktuellen Shooting-Stars der Filmbranche bedeuteten. Die meisten Bilder stammen aus dem Jahr 2007. In der begleitenden Veranstaltungsreihe werden Freunde und Weggefährten als Gäste erwartet, darunter die Schauspieler Klaus Hoffmann und Ulrich Matthes, die Regisseurin Claudia Müller sowie der Jazz-Musiker Till Brönner. Zur Fotografie von Jim Rakete 1/8 Sekunde lang dauert die Verschlusszeit, die eine Linhof-Plattenkamera benötigt, um das Abbild des Abgelichteten auf der Silberplatte zu fixieren. Dazu benötigt es neben Balgen, Drahtauslöser und Mattscheibe vor allem Ruhe und eine gewisse Form der Stasis. In Zeiten der Digitalfotografie erscheint diese verhältnismäßig lange Belichtungsdauer als eine kleine Ewigkeit, doch ermöglicht sie einen geduldigeren Blick auf die Dinge, die sich vor dem Objektiv abspielen und schafft eine nahezu ungewohnt gewordene Echtheit und Plastizität. Jim Rakete hat diese fast schon antiquierte Methode angewandt, um Protagonisten des öffentlichen Lebens in Deutschland einen Augenblick lang inne halten und sich in einer eher ungewohnten Weise festhalten zu lassen. In der 2007 entstandenen Bildserie mit dem Untertitel „Vertraute Fremde“ porträtiert er ungestellte und ungeschminkte Persönlichkeiten ohne digitale Nachbearbeitung und zelebriert gleichermaßen den Abschied eines ebenso vertrauten wie sich mittlerweile entfremdenden Handwerks: den Abschied von der analogen Fotografie. Die Zusammenstellung der präsentierten Werke ist als Momentaufnahme eines öffentlichen Raumes zu werten, als ein Querschnitt des deutschen Starsystems von dem es heißt, dass es gar nicht existiere.

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