25.06.2010 - 24.10.2010
Burgen sind bis heute die bekanntesten Reste des Mittelalters. Zum Bild des Mittelalters gehört die Burg ebenso wie der Ritter, der Mönch und die Kathedrale. Sogar der moderne Begriff des mit Freiheitsrechten ausgestatteten „Staatsbürgers“ leitet sich von der Burg ab, selbst wenn er in der „ummauerten“ Stadt entstanden ist. Neben den berühmten, malerischen Ruinen längs des Rheins gibt es eine unüberschaubare Menge an Höhenbefestigungen, Wasser- und Stadtburgen zwischen Alpen und Nordsee.
Tatsächlich dienten Burgen vom Ende der Völkerwanderung bis zum Anbruch der Neuzeit um 1500 als Mittelpunkte politischer und wirtschaftlicher Macht und waren Orte der Verwaltung und Herrschaft. Viele Burgherren stiegen durch Allianzen zu Landesherren auf wie die Hohenstaufen, Hohenzollern, Habsburger und Württemberger. Die Burg ist mehr als ein signifikantes Gebäude, mehr als eine Festung, mehr als ein Verwaltungsmittelpunkt.
Dies herausarbeiten und zugleich die wichtigsten Entwicklungslinien von Burgen vorstellen wird eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums, die zeitgleich und gemeinsam mit einer thematisch auf den „Mythos Burg“ ausgerichteten Ausstellung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg vorbereitet wird.
Versammelt werden etwa 500 Exponate unterschiedlicher Art. Originale Architekturteile und Modelle verdeutlichen die Erscheinungsformen der mittelalterlichen Burg, Urkunden, Texte und Bilder erläutern die Bedeutung für die Ausübung mittelalterlicher Herrschaft, Waffen und Rüstungen die militärische Rolle. Kunstwerke und Ausgrabungsfunde zeigen das Leben auf der Burg zwischen Festsaal und Hofstube, Kapelle und Gesinderäumen. Die Grundlage der Ausstellung bilden die reichen Bestände des Deutschen Historischen Museums. Ihre Objekte werden ergänzt durch gezielte Leihgaben in- und ausländischer Sammlungen und Institutionen