Das Deutsche Historische Museum und das Schwule Museum* Berlin präsentieren vom 26. Juni bis 1. Dezember 2015 die Ausstellung „Homosexualität_en“. Die Sonderschau, die in beiden Museen zu sehen ist, bietet eine Übersicht über Geschichte, Politik und Kultur homosexueller Menschen. Die gemeinsam von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder geförderte Ausstellung rückt erstmals den politischen Beitrag, den homosexuelle Emanzipationsbewegungen für die Entwicklung unserer demokratischen Gesellschaft geleistet haben, in das Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit.
Auf insgesamt 1.600 Quadratmetern werden 150 Jahre Geschichte homosexueller Männer und Frauen in Deutschland dokumentiert. Die Ausstellung thematisiert, wie Homosexualität durch Gesellschaft, Kirche und Staat diskriminiert, von der Gesetzgebung kriminalisiert und von der Medizin pathologisiert wurde. Sie zeigt die rechtliche Entwicklung des §175 des deutschen Strafgesetzbuchs, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, von seinem Inkrafttreten im Jahre 1872, über die massive Verschärfung während der NS-Zeit und seine Beibehaltung bis zur endgültigen Abschaffung 1994. Neben den gesellschaftlichen Repressionen widmet sich die Ausstellung auch den Emanzipationsbewegungen schwuler Männer und lesbischer Frauen, die insbesondere seit der gesetzlichen Liberalisierung im Jahr 1969 an Dynamik gewannen. Und schließlich wird die Frage auch nach Gegenwart und Zukunft der Geschlechterordnung gestellt, die traditionell nur von den Kategorien Mann und Frau ausgeht, sowie dem weiter aufgefächerten Spektrum an Sexualität_en.