01.04.2011 - 31.07.2011
Im April 2008 hat die Innenministerkonferenz des Bundes und Länder beschlossen, im Rahmen eines dreiteiligen Projekts die Geschichte der Polizei im NS-Staat aufarbeiten zu lassen. Das auf drei Jahre angesetzte Projekt ist an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster angesiedelt. In Kooperation mit dem Zentrum für Zeitgeschichte an der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg in Oranienburg, mit dem Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster und mit dem Deutschen Historischen Museum in Berlin bereiten vier Historiker die Geschichte der Polizei in der NS-Zeit nicht nur für Polizeibeamte, sondern vor allem auch für die historisch interessierte Öffentlichkeit auf.
Ein ganz wesentlicher Teil des Projekts besteht darin, eine temporäre Ausstellung zum Thema zu erstellen, die ab März 2011 im DHM gezeigt werden soll. Dabei wird es darum gehen, aufzuzeigen, welche Bedeutung der Polizeiapparat für das nationalsozialistische Terrorregime gehabt hat. Bereits in der Vorkriegszeit kam es zu einer permanent fortschreitenden Entgrenzung staatlicher/polizeilicher Gewalt. Nach Beginn des Krieges war die ganz "normale" Ordnungspolizei - neben Gestapo und SS - maßgeblich am Holocaust beteiligt.
Dies ist auch über 60 Jahre nach Kriegsende sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Polizei immer noch weitgehend unbekannt. Hier eine Änderung herbeizuführen, ist Ziel des Gesamtprojekts, aber vor allem auch der Ausstellung, die ab März 2011 im Pei-Bau des DHM zu sehen sein wird.