25.02.2012 - 30.12.2012
Die Leidenschaften sind die vehementesten unter den menschlichen Gefühlen. Nicht nur unser Alltagsleben ist von ihnen geprägt, auch in der Welt der Politik und der Kunst, des Sports oder der Wirtschaft läuft ohne Leidenschaften fast nichts: Sie sind die Triebkräfte von Soap-Operas ebenso wie von großen Tragödien, sie beeinflussen die Weltgeschichte und können noch den kleinlichsten Nachbarschaftsstreit auslösen. Dabei sind sie schon immer als äußerst widersprüchliche Gefühlslagen wahrgenommen worden, die uns zu den erstaunlichsten Leistungen anstacheln und gleichzeitig zu den übelsten Niederträchtigkeiten verführen können.
Mit ihrer spannungsreichen Gegenüberstellung von ebenso kostbaren wie profanen Exponaten hat die australische Kuratorin Catherine Nichols ein Theaterstück zur Kulturgeschichte der Leidenschaften von der Antike bis in unsere Gegenwart entwickelt. Inszeniert haben es die französisch-iranische Opernregisseurin Mariame Clément www.mariameclement.net und die Berliner Bühnenbildnerin Julia Hansen www.juliahansen.net als eine epochen- und disziplinübergreifendes Projekt, dessen Szenografie ein absolutes Novum darstellt: Die Besucherinnen und Besucher erleben in einem begehbaren und sich von Akt zu Akt verwandelnden Bühnenbild ein Drama, in dem die Leidenschaften als Hauptfiguren auftreten.
Und jetzt: Vorhang auf!