Sie starben jung und hinterließen ein herausragendes, jäh abgebrochenes Werk; ein Frühwerk, das gleichermaßen Hauptwerk ist. Die Ausstellung „Verglühte Träume“ widmet sich den Werken von acht Künstlern, die Opfer des Ersten Weltkrieges wurden. Sie verweist damit auf eine große Zahl Kunstschaffender, die das Schicksal von Franz Marc und August Macke teilten, doch längst nicht deren Popularität erreichten. 1914 hatten Benno Berneis, Hans Fuglsang, Franz Seraph Henseler, Wilhelm Morgner, Franz Nölken, Otto Soltau, Hermann Stenner und Albert Weisgerber den Durchbruch in der Kunstszene bereits geschafft. Sie waren bekannt, stellten aus und wurden in der Presse hervorgehoben. 1914 zogen sie wie die meisten ihrer Generation begeistert in den Krieg, erhofften eine Neuordnung kultureller Werte, ein Abstreifen veralteter Traditionen, ein Abdanken der Konservativen.
Wie eine große Wäsche sollte der Krieg wirken und ein blitzblankes weißes Tableau hinterlassen, auf dem sich etwas Neues aufbauen ließe. Manche glaubten gar, dass sich ein „neuer Mensch“ aus der Asche des Krieges erheben würde. Doch diese Hoffnungen zerbrachen auf den Schlachtfeldern des „Großen Krieges“.
Die acht ausgewählten Künstler unterscheiden sich in Herkunft, Ausbildung, Lebensführung und in ihrer Kunst sehr. Sie repräsentieren verschiedene Facetten der Avantgarde. Ihr Leben und Schaffen geben einen Einblick in die Zeit, die Kunst und die Sehnsüchte ihrer Generation.
In 90 Werken aus öffentlichen und privaten Sammlungen werden ihre wesentlichen Themen und Motivgruppen vorgestellt: Bilder vom Neuen Menschen, von Männern und Frauen, von einer allesumfassenden kosmischen Einheit, von Kämpfen und Siegen, von Leidenschaft und von Schönheit – verglühte Träume.