15.03.2012 - 10.06.2012
Die Minnesota-Suite entstand während Schumachers Gastprofessur an der Minneapolis School of Art 1967/68. Zum ersten Mal wurden die Arbeiten bereits 1968 in der Lefebre Gallery, New York und anschließend, 1969, in der Galerie de Montreal präsentiert. Einige der in der Ausstellung gezeigten Werke haben noch heute die von dem Künstler selbst hergestellte Rahmung in Acrylkästen, die im New Yorker Atelier des Künstlers Walasse Ting (1929 - 2010) entstanden sind.
Die als Minnesota-Suite entstandenen Gouachen stehen am Beginn einer erneuten Hinwendung Emil Schumachers zum Material Papier. Das Papier war dem Künstler bei einem Spaziergang in Minneapolis buchstäblich entgegengeflogen und fesselte sofort dessen kreative Aufmerksamkeit.
Schumacher verwendete nach einigen Experimenten fortan das Papier nicht allein als Malgrund seiner Gouachen und Bilder, sondern faltete, schlitzte oder knitterte es und lotete so die plastischen Möglichkeiten des Materials für die Malerei aus.
Die so entstandenen Gouachen erhielten eine gesteigerte Körperlichkeit, die den Künstler bereits früh interessiert hatte und die mit den so genannten Tastobjekten von 1957 eine erste Ausprägung im Werk fand. Das Papier beschäftigte den Künstler auch nach seiner Arbeit an der Minnesota-Suite noch intensiv; mit geknoteten Papierbahnen berührt der Künstler besonders markant die Grenzen zwischen Malerei und Skulptur. Wie mit den Tastobjekten am Ende der 1950er-Jahre bleibt Schumacher allerdings der Malerei verhaftet - dies zeigen unter anderem die großen Bogenbilder mit Papier auf Leinwand von 1969 und besonders eindrucksvoll die Keramikplatten der 1970er-Jahre in der Ausstellung der Museumssammlung.