27.08.2010 - 17.10.2010
Rui Inacio lebt und arbeitet in London. Der Absolvent des Chelsea College of Art beschäftigt sich mit der Umformung von Erinnerung in Bilder. Er manipuliert seine Arbeiten dabei so, dass sie den Charakter von archetypischen Landschaften annehmen. Es sind Landschaften, die es so nicht gibt, die aber durch die Verwendung typischer Elemente wie Horizontlinien, Baumsilhouetten oder Wolkengebilden unserem Augengefühl von Landschaft entsprechen. Dafür ist ihm nahezu jedes Medium recht: Rui Inacio ist ein begnadeter Zeichner, zugleich arbeitet er mit Film, Fotografie, Malerei und Skulptur.
Für die Arbeit Trees, 2006 nahm er etwa die bewegte Spiegelung von Bäumen auf dem Wasser auf und montierte sie über die tatsächliche Baumgruppe. Die doppelte Spiegelung wird dabei vom Betrachter gar nicht oder erst nach einiger Zeit wahrgenommen. Rui Inacios Verfremdung der Realität generiert auf diese Weise gänzlich neue, abstrakte Bilder. Dieses Wechseln zwischen abstrakt und gegenständlich stellt seine Arbeiten in Beziehung zum Werk Emil Schumachers an, dass das stete Wechseln zwischen Figuration und Abstraktion zum Prinzip erhoben hat.