Wie wurde Europa christlich? Wie gestaltete sich dieser vielschichtige Prozess? Und was wissen wir über die Glaubensvorstellungen der Menschen, bevor sie mit dem Christentum in Kontakt kamen?
Genau 1700 Jahre nachdem mit der Vereinbarung von Mailand das Christentum vom römischen Kaiser Konstantin als Religion toleriert wurde, widmet sich 2013 eine große kunst- und kulturhistorische Ausstellung in Paderborn diesen Fragen und nimmt mit hochkarätigen Exponaten die Christianisierung Europas in den Blick.
Mit „CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter“ präsentieren die Stadt Paderborn, das Erzbistum Paderborn und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) 2013 nach den erfolgreichen Mittelalterausstellungen „Kunst und Kultur der Karolingerzeit“ von 1999 und „Canossa – Erschütterung der Welt“ von 2006 das dritte gemeinsame Ausstellungsprojekt von überregionaler Strahlkraft.
Die Ausstellung veranschaulicht, wie das Christentum nach Europa kam und sich dort in den verschiedenen Ländern, insbesondere in Nord- und Osteuropa ausbreitete. Dabei werden die wichtigsten Etappen und kulturellen Veränderungen dieses etwa 1000 Jahre umfassenden, vielschichtigen Prozesses thematisiert: von der Verbreitung des Christentums im römischen Reich, der Christianisierung Galliens, Irlands und der Angelsachsen, bis hin zur Bekehrung Skandinaviens, Polens und der Mission im Baltikum.
Die Ausstellung zeigt hochkarätige Exponate aus ganz Europa, darunter Werke aus Museen, Bibliotheken und Sammlungen in Warschau, London, Oslo, Paris, Berlin, Dublin und Rom. Seltene Papyrusfragmente mit Briefen des Apostels Paulus, Schatzkunst aus der Merowingerzeit, irische Vortragekreuze, slawische Idole oder auch kunstvoll geschnitzte skandinavische Stabkirchenportale vermitteln den Besucherinnen und Besuchern ein eindrucksvolles Panorama der Geschichte der Christianisierung.