Das Fotoprojekt "vorort – Begangene Geschichte" entstand an Stätten nationalsozialistischer Gewalt: in Bergen-Belsen, Hadamar oder Auschwitz. Dabei hat sich der Bissendorfer Künstler Thomas Stüke auf das Fotografieren der Fußböden dieser Stätten beschränkt. Auf den Böden sind Abnutzungen sichtbar, Spuren der Vergangenheit, der Täter und der Opfer, die einst über die Böden gingen und der späteren Nutzung der Räume.
Thomas Stüke, Jahrgang 1962, absolvierte nach dem Studium der Kunstpädagogik und Geschichte eine Ausbildung zum Baukeramiker. 1986 erhielt er den Förderpreis für junge Kunst im Ruhrgebiet. Seit 1992 führt er das Atelier Feuerland in Schledehausen bei Osnabrück.
Die Ausstellung zeigt die abgelichteten Böden in Originalgröße von einem Quadratmeter an fünf zeitgeschichtlich relevanten Orten in Osnabrück und der Region. Bei den Örtlichkeiten der Ausstellung handelt es sich neben dem Außengelände des Felix-Nussbaum-Hauses um die Villa Schlikker, das Außengelände der Polizeidirektion Osnabrück am Heger-Tor-Wall 18 - dem Sitz der früheren Bezirksregierung -, die Gedenkstätte Gestapokeller und die Gedenkstätte Augustaschacht. In der Präsentation wird der zeitlose und austauschbare Charakter der dokumentierten Orte sichtbar.