Die Ausstellung "nichts – und alles" ist besonderer Höhepunkt des VG-Jahres. Mit 60 Werken des Künstlers, darunter Gemälden und Zeichnungen sowie zahlreichen Fotos und Entwürfen, beleuchtet sie die verborgene Vielseitigkeit des Künstlers Vordemberge-Gildewart als Maler, Grafiker, Innenarchitekt, Typograf und Baugestalter.
Vordemberge-Gildewart gehört zu den konsequentesten Vertretern des deutschen Konstruktivismus, der sich in den 1920er Jahren entwickelte. Ziel dieser Künstler war es, nach dem Zusammenbruch des Ersten Weltkrieges einen Beitrag zur Erneuerung von Kunst und Gesellschaft zu leisten. Dabei sollte die Beschränkung auf das Wesentliche in der Malerei zu neuen Gestaltungsmöglichleiten führen. Im Blick der Ausstellung steht auch das künstlerische Schaffen in den Jahren des Exils: Als „entarteter“ Künstler wurde Vordemberge-Gildewart von den Nationalsozialisten mit Arbeitsverbot belegt und konnte seine Arbeit im Exil in Amsterdam nur im Verborgenen fortführen. Nach 1945 gehörte er wieder zu den konsequentesten Verfechtern der Erneuerungsbewegung einer Kunst, die auch auf den Alltag ausstrahlen sollte.
Anhand sorgfältig ausgewählter Arbeiten aus dem Nachlass, der sich seit 1997 im Museum Wiesbaden befindet, wird der seit 1925 zur holländischen Künstlergruppe De Stijl um Piet Mondrian und Theo van Doesburg zugehörige Vordemberge-Gildewart nicht nur als Maler und Grafiker vorgestellt, sondern darüber hinaus auch als Innenarchitekt, Typograf und Baugestalter.