In ihrer dokumentarischen Reihe reflektiert die finnische Fotografin Päivi Eronen über die physische und psychische Bedeutung des Wassers. Das Wasser heilt und erfrischt unsere Sinne. Die Sauna, das Eislochschwimmen und die Kälte des Wassers versprechen Hilfe gegen Hautkrankheiten, Verspannungen und Schmerzen. Für die Finnen ist das Eisschwimmen Test der eigenen Willenskraft und Zähigkeit (finn. sisu), dabei wird Kälte in Genuss und Kraft verwandelt. Erfahrene Eisschwimmer können sogar mehrere Minuten im Wasser bleiben.
Der Ausgangspunkt von Päivi Eronens Fotos ist dokumentarisch: Die Fotosubjekte befinden sich in Saunen, Torfbädern und bei Eislöchern. Die finnischen Saunen sind private und gleichberechtigte Räume, ohne allgemeingültiges Regelwerk. Dort ist ein jeder sein eigener Saunameister, zuständig für die richtige Mischung aus Hitze und Aufguss, Ruhe, Entspannung, Nachsinnen oder anregender Unterhaltung.
Päivi Eronen ist Fotografin und Dozentin für Fotografie an der Fachhochschule Saimaa in Südostfinnland. Ihre Arbeiten wurden bereits mehrfach in Finnland und zahlreichen weiteren Ländern Europas ausgestellt, u.a. in Deutschland, Österreich, Italien und in der Tschechischen Republik. Die größte Herausforderung bei den Aufnahmen war das Zusammenspiel zwischen der Sauna und der Kamera. Der private Charakter eines Saunaganges, das Beschlagen von Brillen und Kameralinse sowie schwierige Lichtverhältnisse mussten berücksichtigt werden. „Sich anpassen und die Stimmung entspannen sind elementare Bestandteile der dokumentarischen Fotografie", so Eronen.