15.12.2007 - 08.06.2008
Die Ausstellung „Luxus und Dekadenz. Römisches Leben am Golf von Neapel“ bereitet mit zahlreichen Wandmalereien, Kunstwerken aus Bronze und Marmor, exquisitem Goldschmuck, einem Privatbad mit raffinierter Technik und großflächigen 3-D Animationen dem Luxus vor 2.000 Jahren zu Füßen des Vesuv eine Bühne.
Zitate antiker Autoren sind in allen Themenbreichen der Ausstellung präsent und kommentieren die Dekadenz einer Oberschicht, die sich in ihrem Statusdenken immer weniger an die traditionellen römischen Werte hielt. Die teils sachlich, teils mit beißendem Spott vorgetragene Kritik wird durch ausgewählte Exponate unterstützt, die den Blick hinter die luxuriöse Fassade lenken.
Viele der 170 hochkarätigen Schaustücke werden erstmals außerhalb Italiens zu sehen sein. Sie stammen überwiegend aus dem Archäologischen Nationalmuseum Neapel, einem der bedeutendsten archäologischen Museen der Welt. Komplettiert wird die 1,5 Millionen Euro teure Ausstellung durch Bestände aus Pompeji.
„Luxus braucht Bewunderer und Mitwisser“. So beschreibt der römische Philosoph Seneca den demonstrativen Prunk vieler seiner Zeitgenossen vor 2000 Jahren. Für die Römer war luxuria der Inbegriff von Schwelgerei, Prunkliebe, Genuss- und Vergnügungssucht – ermöglicht durch die Massen an Steuern aus den Provinzen. Sie flossen in die Kassen der Machthaber, nachdem Rom im 2. Jahrhundert vor Christus zur Beherrscherin des Mittelmeeres geworden war. Es hat in der Weltgeschichte kaum eine Gesellschaft gegeben, die so stark durch Statussymbole geprägt war wie die des Imperium Romanum.
Der Golf von Neapel mit den Orten Cumae, Neapolis, Baiae, Misenum, Surrentum, Stabiae sowie Pompeji und Herculaneum war seit dem 2. Jahrhundert vor Christus der Anziehungspunkt für die wohlhabenden Römer. Die fruchtbare Vulkanlandschaft wurde wegen ihrer Schönheit und des angenehmen Klimas geschätzt. Hier frönte die Oberschicht dem Luxus. Man war reich und man zeigte es – in Gestalt prachtvoller Stadthäuser und Villen, durch aufwändige Gastmähler mit wahrhaft lukullischen Ausmaßen, durch kostbaren Schmuck, durch Anhäufung von Kunstschätzen.
Eine Kooperation mit dem Westfälischen Römermuseum Haltern, der Archäologischen Staatssammlung München und dem Museum Het Valkhof Nijmegen (NL).