Ab Anfang Oktober zeigt das Franz Marc Museum die Ausstellung shades of black. Grafik der Nachkriegszeit, die in Zusammenarbeit mit Studierenden des Instituts für Kunstgeschichte der LMU München konzipiert und realisiert wurde. Im Rahmen des Seminars „Kuratieren und Schreiben“ unter der Leitung von Prof. Dr. Burcu Dogramaci entstand eine Ausstellung, in der Werke der Abstraktion nach 1945 gezeigt werden.
Die Auswahl der Werke reicht von frühen Papierarbeiten Fritz Winters über Werke der Gruppe ZEN 49 bis zu Siebdrucken der Künstlerin Niki de Saint Phalle. Die ausgewählten Arbeiten aus der Sammlung Galerie Stangl können teilweise erstmalig in den Räumen des Franz Marc Museums gezeigt werden. Einerseits möchte die Ausstellung ein Fenster in die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs öffnen und andererseits neue Zugänge zur grafischen Nachkriegsabstraktion ermöglichen.
Einen weiteren Themenschwerpunkt der Ausstellung bilden die Kontexte des Kunstbetriebs in München ab 1945. In der Kunstgeschichtsschreibung wurde die Abstraktion nach 1945 häufig als pointierte Gegenposition zu Kunst und Kunstpolitik des NS-Staates formuliert. Die Ausstellung shades of black will eine differenzierte Betrachtung begünstigen und Arbeiten dieser Zeit genauer in den Blick nehmen. Erstmals wird dabei auch das bisher wenig beachtete Kunstkabinett Otto Stangl, in dem vorwiegend druckgrafische Arbeiten verkauft wurden, umfangreicher gewürdigt.
Auf dem Blog www.kuratierenundschreiben.wordpress.com können Sie den Entstehungsprozess der Ausstellung shades of black verfolgen. Dieser bietet einen einmaligen Blick hinter die Kulissen des Museums und in die Konzeption und Durchführung einer solchen Ausstellung.