Frauenmuseum Bonn, Foto: Michael Sondermann
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Frauenmuseum Bonn

Foto: Michael Sondermann
Foto: Michael Sondermann
Frauenmuseum Bonn, Foto: Michael Sondermann
Frauenmuseum Bonn, Foto: Michael Sondermann

Im Krausfeld 10
53111 Bonn
Tel.: 0228 69 13 44
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Sa 14.00-18.00 Uhr
So 11.00-18.00 Uhr

Frauen zu Krieg und Frieden

19.04.2015 - 08.11.2015

2015 jähren sich zum 100. Mal die Internationale Friedenskonferenz sozialistischer Frauen von Bern und der Internationale Frauenfriedenskongress bürgerlicher Frauenrechtlerinnen in Den Haag. Mehr als 1000 Repräsentantinnen aus zwölf Staaten nahmen 1915 viele Hürden und polizeiliche Schikane in Kauf, um gemeinsam über Wege zum Frieden zu diskutieren und Resolutionen zu verfassen. Anlass für das Bonner Frauenmuseum eine Ausstellung zum Thema Frauen in Krieg und Frieden zu realisieren. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Aktivitäten der Frauen für und gegen den Ersten Weltkrieg. Durch die Werke der Künstlerinnen und das Veranstaltungsprogramm werden die Auswirkungen von Kriegen jedoch bis in die heutige Zeit thematisiert. So zeigt die Künstlerinnengruppe „Trümmerfrauen“ Arbeiten zur Zeit nach 1945. Homa Emami präsentiert als „Heimatlose“ ein „Labor der Zeichen und Dinge“ zur aktuellen Krisensituation 2015 im Iran. Marlen Seubert zeigt mit „Projektfläche Haut“ zeitübergreifend die existentielle Bedrohung der Frauen durch Krieg und Gewalt. Im historischen Teil wird neben vielen Beispielen aus dem Deutschen Reich auch die Situation aus anderen beteiligten Staaten präsentiert. Frauen waren sowohl an der „Heimatfront“ als auch zum ersten Mal in größerem Umfang an der Front am Ersten Weltkrieg beteiligt: Als „Etappenhelferinnen“ im deutschen Heer, in Großbritannien im „Women’s Army Auxiliary Corps“, als Fliegerinnen - wie die Französin Marie Marvingt, die als erste Frau Bombenflugzeuge flog - oder als Spioninnen. In Russland gab es sogar mehrere Frauenbataillone. Im zivilen Leben übten Frauen auf vielen Ebenen traditionell männliche Berufe aus: Als Arbeiterinnen in der Schwerindustrie, als Straßenbahnführerinnen oder Postbotinnen. Darüber hinaus werden mit Blick auf die jüngste Geschichte und auf die Gegenwart Beispiele für Friedensinitiativen und Friedensnobelpreisträgerinnen gezeigt. Mit der Ausstellung unterstützt das Frauenmuseum die Forderung nach gleich-berechtigter Repräsentanz auf allen Ebenen der Friedenspolitik durch die zügige Umsetzung der Aktionsplattform von Peking (1995) und der Resolutionen 1325 (2000) und 1380 (2008) des UN-Sicherheitsrates.

KULTURpur empfehlen