05.09.2007 - 07.10.2007
Sie schienen manchmal wie aus einer anderen Zeit - fremdartige Gebilde mitten im kriegszerstörten Hamburg.
Zu modernen Kirchenbauten gingen die Meinungen damals auseinander. Der Architekt Otto Bartning sah in ihnen die "Baukunst von morgen" (1953). Manche wünschten sich ihre vertrauten historischen Räume zurück. Andere begrüßten euphorisch den Neuanfang der Moderne. Unumstritten war der Wunsch nach Orten jenseits des mühsamen Nachkriegsalltags - Zeichen des Wiederaufbaus, Orte künstlerischer Schönheit und Räume religiöser Versammlung.
Das Denkmalschutzamt Hamburg und die Freie Akademie der Künste möchten mit dieser von der Theologin und Kunsthistorikerin Karin Berkemann erarbeiteten Ausstellung auf die Besonderheiten und Schönheiten dieser wichtigen und unverzichtbaren Baukunstwerke aufmerksam machen. Besonders mit schwindender Finanz- und Mitgliederstärke der beiden großen Konfessionen stehen Nachkriegskirchen wieder in der Diskussion: Viele werden heute in Frage gestellt, einigen droht der Abriss.
In anschaulichen Bild-Tafeln und eindrucksvollen Plänen werden Modelle und Kunstwerke der kirchlichen Nachkriegsmoderne gezeigt. Begleitend zum Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr das Thema "Orte der Einkehr und des Gebets - Historische Sakralbauten" trägt, ist ein vielfältiges Rahmenprogramm geplant. Neben Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen wird zudem die Wanderausstellung "Schätze! Kirchen des 20. Jahrhunderts" der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst in der Hauptkirche St. Jakobi/ Steinstraße zu sehen sein.